Honda will die Malaysia-Blamage vergessen machen
Keine 20 Kilometer überstanden die Honda-Motoren gestern in Malaysia - Nakamoto kündigt schon für Bahrain Maßnahmen an
(Motorsport-Total.com) - Die Schadenfreude bei den anderen Teams war groß, als die Motoren von Jenson Button und Anthony Davidson im gestrigen Grand Prix von Malaysia schon nach weniger als 20 Kilometern verrauchten. BAR-Honda hatte bekanntlich beim Saisonauftakt in Australien eine Grauzone im Reglement genutzt, um beide Motoren wechseln zu können.

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Jenson Button ärgerte sich besonders über die gestrigen Motorschäden
In der letzten Runde des Rennens in Melbourne fuhren Jenson Button und Takuma Sato an die Box, wodurch sie zwar gewertet wurden, aber dennoch ihre V10-Aggregate wechseln durften. Vor der Hitzeschlacht auf dem 'Sepang International Circuit' versprach man sich davon einen entscheidenden Vorteil. Als dann gestern beide Autos nach ein paar Runden ausrollten, war die Blamage jedenfalls perfekt - und der Ärger groß.#w1#
Button schwer enttäuscht und sauer auf Honda
Vor allem Button, der schon bis auf Platz sechs vorgestoßen war, kam fuchsteufelswild an die Box zurück und warf den Honda-Japanern einige deutliche Worte an den Kopf: "Es sieht so aus, als hätten wir in allen Bereichen Rückschritte gemacht", fluchte er unmittelbar nach seinem Aus. "Es kann doch nicht so schwierig sein, einen Motor zu bauen, der länger als drei Runden hält."
Schon bei den Wintertests hatte Honda mit dem neuen V10 massive Zuverlässigkeitsprobleme, die offenbar noch immer nicht ganz aus der Welt sind. Doch während BAR chassisseitig ein Notprogramm angeworfen hat, von dem man sich spätestens ab dem Europaauftakt eine Rückkehr zu alter Stärke verspricht, läuft bei Honda lediglich eine banale Problembekämpfung, weil man an eine Aufstockung der Leistung derzeit sowieso noch nicht denken kann.
Shuhei Nakamoto, dem Ingenieursdirektor der Japaner, war die gestrige Blamage entsprechend peinlich: "Wir entschuldigen uns beim Team und bei den Fahrern für die Motorenprobleme", gab er geknickt zu Protokoll - und wer die asiatische Mentalität kennt, weiß, wie sehr in das geschmerzt haben muss. "Wir werden bis zum Grand Prix von Bahrain entsprechende Gegenmaßnahmen in die Wege leiten."
Defektursachen noch nicht restlos geklärt
Die Ursache für den Motorschaden von Button scheint übrigens jenes Ölleck gewesen zu sein, welches den Briten schon im vierten Freien Training eliminiert hatte - was jedoch die Frage offen lässt, warum man das Aggregat dann nicht gewechselt und eine Strafversetzung akzeptiert hat. Bei Davidson ist hingegen nach wie vor nicht restlos klar, warum der V10 in die Luft gegangen ist.
Teamchef Nick Fry forderte jedenfalls dazu auf, nicht in Panik zu verfallen: "Wir müssen nach vorne schauen und das Problem ganz genau untersuchen", teilte er mit. "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Stärke, den Fähigkeiten und den Ressourcen von BAR-Honda die Situation schon bald herumreißen können."

