• 12.01.2002 12:59

  • von Fabian Hust

Honda hat noch sehr viel Potenzial

Nach der ersten Testwoche blickt Honda der kommenden Formel-1-Saison optimistisch entgegen

(Motorsport-Total.com) - Noch in der vergangenen Saison kämpfte Honda gegen einen PS-Rückstand auf die Konkurrenz von BMW und Ferrari an, mit dem diesjährigen Motor will man den Rückstand deutlich verkürzen. Dazu entwickelten die Honda-Ingenieure einen komplett neuen Motor, dessen Konzept dem weitwinkligen Renault-Motor am nächsten kommt. Wie groß der Zylinderkopföffnungswinkel ist, bleibt wie bei Renault wohl ein Geheimnis. Er soll aber irgendwo zwischen 90 und 110 Grad angesiedelt sein.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Noch zügelt Honda künstlich den Vordrang des neuen Motors

Wegen des wechselhaften Wetters konnte Honda mit seinen Partnerteams Jordan und BAR zwar nicht so viele Testkilometer abspulen wie erhofft, dennoch war man in der Lage, über den neuen Motor viele Daten zu sammeln, die man nun in die Verbesserung des Aggregates stecken kann: "Das hat uns auf ein paar gute Ideen gebracht, wie wir weiterarbeiten können", so Shuhei Nakamoto, Renn- und Testteammanager von Honda Racing. "Wir werden jetzt unsere Vorbereitungen fortsetzen und bei den Tests, die jetzt beinahe tagtäglich angesetzt sind, hart arbeiten."

Mit der ersten Testwoche ist Nakamato zufrieden: "Wir konnten ihn ohne größere Problemen beenden und aus diesem Grund können wir wohl behaupten, dass es gut gelaufen ist." Allerdings ist der Zehnzylinder immer noch sehr jungfräulich: "Der Motor befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium, weswegen da noch einiges kommen wird, was mich sehr positiv stimmt", so Jacques Villeneuve über seine ersten Eindrücke. Auch für Giancarlo Fisichella, der im vergangenen Jahr noch ein Renault-Aggregat im Heck hatte, ist der Motor von Honda "viel versprechend".

Die Bestzeit des Jordan-Pilotens plus die ermutigenden Zeiten von Olivier Panis im neuen BAR004 zeigen, dass der neue Motor kein Fehltritt sein kann. Und bis Melbourne wird man noch einiges an Leistung finden, wie Nakamoto verrät: "Wir hatten noch ein paar kleinere Probleme mit dem Motor, da es der allererste Test war, weswegen wir nicht mit der vollen Drehzahl fuhren. Wir konzentrieren uns nun darauf, die geplante Leistung bis zum ersten Rennen zu erreichen."

Daran werden die Honda-Ingenieure nicht nur in der Fabrik arbeiten, sondern schon ab der kommenden Woche auch wieder auf der Teststrecke. Das Jordan-Honda-Team wird von Dienstag an drei Tage lang in Valencia testen. Das BAR-Honda-Team beginnt die Versuche in Vairano (Italien) und stößt dann am Donnerstag ebenfalls zum Valencia-Test hinzu.