Hockenheim: McLaren plant großen Test am Freitag

McLaren wird auch in Hockenheim die neue Heckpartie mit dem durch Auspuffgase angeströmten Diffusor auf Herz und Nieren testen

(Motorsport-Total.com) - McLaren konnte in Silverstone die WM-Führung vor Red Bull verteidigen, doch auch auf der britischen Insel war das österreichische Team einen Tick stärker. Hauptsächlich konzentrierten sich die Chrompfeile auf die Verbesserungen im Heck des MP 4-25. Der neue Diffusor, der vom Auspuff angeströmt wird, bereitete einige Probleme und musste für das Rennen wieder ausgebaut werden. Die Zeit bis Hockenheim verbrachte das Team mit Feinarbeit an dem neuen System. Erst nach den Trainings am Freitag wird über einen Renneinsatz entschieden.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die deutschen Fans dürfen sich auf viel Fahrbetrieb der Chrompfeile freuen

"Es wird ein arbeitsreiches Wochenende für uns werden, da wir am Freitag alle Änderungen am neuen Diffusor ausprobieren wollen", blickt Jenson Button voraus. "Hoffentlich werden wir zum ersten Mal die Vorteile sehen." Teamchef Martin Whitmarsh ist realistisch: "Wir waren in den vergangenen Rennen sehr erfolgreich, aber wir müssen die Leistungsfähigkeit des Autos weiter verbessern, um an der Spitze des Titelkampfes zu bleiben."#w1#

"Seit Silverstone haben wir viel Zeit in der Fabrik auf den Prüfständen und im Windkanal verbracht, damit wir beim künftigen Einsatz des neuen Diffusors verlässlichere Daten bekommen. Wir werden in den Freien Trainings ein großes Testprogramm absolvieren, das auch einen Gegencheck zwischen der alten und der neuen Heckkonfiguration einschließt. Eine finale Entscheidung über den Einsatz werden wir erst nach einer gründlichen Analyse treffen."

Die Streckencharakteristik sollte laut Lewis Hamilton dem McLaren liegen: "Es gibt einige langsame Kurven, die eine gute Traktion verlangen. Ich denke Hockenheim ist ein guter Boden für uns und wir sollten eine passende Abstimmung finden, um konkurrenzfähig zu sein." Der Weltmeister von 2008 hat gute Erinnerungen an die Strecke, denn beim letzten Auftritt der Königsklasse vor zwei Jahren bescherte er Mercedes einen Heimsieg.

¿pbvin|512|2921||0|1pb¿An die alte Streckenkonfiguration denkt jedoch sein Teamkollege mit Wehmut zurück. "Ich vermisse die langen Vollgas-Geraden. Sie haben die Piste zu etwas ganz Speziellem gemacht", erinnert sich Button an seine Anfänge in der Formel 1. "Trotzdem ist das aktuelle Layout sehr gut für die Zuschauer und hat in der Vergangenheit für gutes Racing und Überholmanöver gesorgt."

Der amtierende Weltmeister hat sich speziell für das Qualifying einiges vorgenommen: "Nach den enttäuschenden Startplätzen in Valencia und Silverstone muss ich mir das Leben am Samstag einfacher gestalten, damit ich am Sonntag nicht ständig aufholen muss. Trotzdem datiert meine schönste Erinnerung an Hockenheim aus dem Jahr 2004, als ich von Rang 13 noch Zweiter wurde."

Ob sich McLaren auch über andere Gegner als Red Bull Sorgen machen muss, wird man erst im Laufe des Wochenendes sehen. Trotzdem mahnt Hamilton schon jetzt zur Vorsicht: "Die große Frage dreht sich um die anderen Teams. Sie haben in den letzten zwei, drei Rennen eine Leistungssteigerung gezeigt, aber nicht die Ergebnisse geholt, die ihr Speed es zulassen könnte"

"Es wird also interessant zu sehen, wie sich die Dinge an der Spitze entwickeln. Das könnte den Ausgang der Weltmeisterschaft beeinflussen, speziell wenn mehrere Teams um Siege kämpfen", schätzt Hamilton die Situation ein.