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  • 12.07.2010 15:15

  • von Roman Wittemeier

Hamilton-Akademie in der Warteschleife

Anthony Hamilton und sein Projekt GP Prep kommen noch nicht in die Gänge: "Geht nur mit Zustimmung aller Teams"

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Akademie GP Prep will Anthony Hamilton jungen Nachwuchspiloten erste Fahrten in Formel-1-Boliden ermöglichen. Hintergrund ist die Testbeschränkung in der Königsklasse, die es Talenten kaum noch ermöglicht, überhaupt mal erste Formel-1-Luft schnuppern zu können. Gemeinsam mit dem Ex-Grand-Prix-Piloten Mark Blundell hat Hamilton daher GP Prep aus der Taufe gehoben, sogar den Segen von Bernie Ecclestone hat man.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Anthony Hamilton ist derzeit Manager von Paul di Resta und Nyck de Vries

"Ich gehe das mit großer Leidenschaft an. Ich habe Sponsoren, eine Liste von interessierten Fahrern und könnte jetzt schon 30 Testtage füllen", berichtet der Vater von McLaren-Star Lewis Hamilton gegenüber 'Autosport' stolz. "McLaren und Force India sind sehr hilfreich. Deren Autos und Teams stehen parat, wenn es bald soweit ist. Auch die Beziehung zu Mercedes und deren Motorenwerk ist sehr gut. Sogar Strecken habe ich schon gebucht. Was nur noch fehlt, ist die Unterstützung durch die FOTA."#w1#

Hamilton will das Projekt nicht starten, wenn er nicht gleichzeitig die Unterstützung aller Teams der Vereinigung FOTA signalisiert bekommt. "Ich habe die FOTA mehrfach angeschrieben und deutlich gemacht, dass es bei GP Prep um die Ausbildung von jungen Talenten geht und nicht darum, dass womöglich irgendwelche Teams technische Vorteile haben. McLaren und Force India glauben an mich, aber es sollen alle Teams an mich glauben und mir vertrauen.

"Die Ergebnisse der Tests würden sofort immer an die FOTA übermittelt", sagt Hamilton, der somit alle Gerüchte um mögliche heimliche Testarbeit für einige Teams vom Tisch wischen möchte. "Ich wollte eigentlich schon im August loslegen, aber der Zeitplan passt nicht mehr ganz. Ohne Zustimmung der FOTA will ich es nicht tun, denn ich möchte nicht, dass ein Team Probleme damit hat." Hamilton bietet sogar an, dass die FOTA das Konzept später komplett übernehmen könnte.

¿pbvin|512|2880||0|1pb¿"Es wäre schön, wenn wir die GP Prep als Fahrschule der Formel 1 etablieren könnten", so der Ex-Manager seines Sohnes. "Ohne diese Akademie gibt es heutzutage für Talente kaum Chancen, mal ein Formel-1-Auto zu fahren. Wir haben uns damals oft gefragt, wie wir es mit Lewis bloss in die Formel 1 schaffen könnten. Damals wäre das ohne McLaren nicht möglich gewesen. Kaum jemand kann sich ein Cockpit in der Formel 1 kaufen, nicht einmal Testtage sind zu haben."

"Es gibt Fahrer, die in Mittelfeldteams der Nachwuchsserien nicht besonders auffallen, oder höchstens mal durch Unfälle. Nimm solche Piloten, setze sie in ein Formel-1-Auto und du wirst sehen, dass bestimmt der ein odere andere das Zeug zum Star hat", meint der Brite, der von seinem Konzept vollends überzeugt ist. "Auch heutzutage sind einige Piloten in der Formel 1, die ohne Testchance nicht wahrgenommen worden wären."