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  • 13.07.2010 16:38

  • von Markus Miksch

Button: McLaren profitiert vom Streit bei Red Bull

Jenson Button und Lewis Hamilton stehen im Red-Bull-Flügelkrieg auf der Seite von Mark Webber und wollen aus dem Streit Profit schlagen

(Motorsport-Total.com) - Die Geschichte rund um den Tausch des Frontflügels zwischen Mark Webbers und Sebastian Vettels Auto unmittelbar vor dem Qualifying in Silverstone war das beherrschende Thema an diesem Wochenende. Der Australier, der nach dem Sieg seinem Frust freien Lauf ließ, erhielt unter den Fahrerkollegen hohen Zuspruch - vor allem wegen seines Mutes damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Lewis Hamilton

Die Harmonie im Team beflügelt die McLaren-Piloten zu Höchstleistungen

Den Konkurrenten im Titelkampf kommt der Streit allerdings nicht ungelegen. Denn hätte sich der österreichische Rennstall in dieser Saison nicht schon des öfteren selbst um die Lorbeeren gebracht, die WM wäre wahrscheinlich schon entschieden. Der Hauptprofiteur ist natürlich McLaren, die Briten liegen in beiden WM-Wertungen derzeit an der Spitze. Und auch für die Fahrer Jenson Button und Lewis Hamilton ist klar, sie wären nicht vorne, wenn Red Bull sich nicht selbst schlagen würde.#w1#

Denn laut Button leidet das ganze Team darunter, wenn Zwietracht unter den Fahrern herrscht. Das gute Verhältnis zwischen ihm und Hamilton trägt zu den guten Ergebnissen bei: "Die Leute im Werk können sich darauf konzentrieren, unser Auto schneller zu machen. Derzeit sind wir nicht schnell genug. Wir sind nicht so schnell wie Red Bull und müssen fokussiert bleiben. Aber wir können uns auch zu hundert Prozent auf die Entwicklung konzentrieren, denn wir müssen uns nicht um Vorfälle zwischen den zwei Fahrern kümmern."

Dieser Meinung schließt sich auch Hamilton an. Der jüngere McLaren-Pilot schöpft zwar für sich kein Selbstvertrauen aus den Streitigkeiten bei Red Bull, aber "es macht uns einfach umso mehr stolz, dass wir ein solides Team haben, gute Arbeit leisten und die Harmonie stimmt. Es scheint so, dass bei uns mehr Harmonie herrscht als bei der Konkurrenz und das ist auch der Grund, warum wir beide WM-Wertungen anführen".

Webber erhält Zuspruch

Auch die beiden McLaren-Piloten hegen große Sympathien für Webber und seinen Mut. "Wir wissen nicht genau, was vorgefallen ist. Aber er hat gesagt, es war nicht in Ordnung. Doch er hat trotzdem ausgezeichnete Arbeit geleistet, das ist toll für ihn", so Hamilton, der sich in den Australier hineinversetzen kann: "Ich kann mir vorstellen, wie er sich fühlt. Wenn mir das passieren würde...Gott bewahre! Er aber antwortet auf der Strecke. So würde ich es auch tun. Aber es ist nicht besonders nett."

"Ich bin stolz auf ihn", erklärt Button, der von Webbers Leistungen beeindruckt ist: "Ob der Frontflügel einen Unterschied macht oder nicht, das ist egal. Für einen Fahrer ist es schwierig, ein Rennen zu fahren und zu wissen, dass man nicht das gleiche Auto wie der Teamkollege hat." Laut dem Weltmeister ist es ernüchternd, wenn man mitbekommt, dass das Team einen neuen Teil am Auto des Stallrivalen und nicht am eigenen montiert. "Auch wenn das Auto dadurch nicht schneller ist, es schmerzt mental. Umso besser war seine Leistung, er hat den Sieg verdient."