• 30.11.2011 09:01

Hintergrund: Straßenreifen und Rennreifen im Vergleich

Formel-1-Reifenhersteller Pirelli erläutert die Unterschiede zwischen Rennreifen und Straßenpneus: Worauf kommt es an, was sind die speziellen Merkmale?

(Motorsport-Total.com) - Pirelli engagiert sich in der Formel 1, um den Wiedererkennungs-Wert der Marke zu steigern und mehr Straßenreifen zu verkaufen. Aber wie viel haben ein P-Zero-Formel-1-Reifen und sein Pendant für die Straße wirklich gemeinsam?

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Eine Reifenfrage: Was unterscheidet die Formel-1-Pneus von der Straßenvariante?

Der Rennreifen ist breiter als ein normaler PKW-Reifen und hat eine extrem steife Struktur sowie eine hohe Schulter. Den Straßenreifen wiederum kennzeichnen ein tiefes Profil und eine harte Mischung, um ein langes Leben zu garantieren. Ein P-Zero-Straßenreifen hält mehrere tausend Kilometer, ein Wettbewerbsreifen schafft etwa hundert - aber das so dramatisch wie möglich.

Bei Höchstgeschwindigkeit und voller aerodynamischer Belastung kann die Aufstandsfläche eines Formel-1-Reifens um das Dreifache wachsen, während die Fläche eines PKW-Reifens weitgehend gleich bleibt. Der Rennreifen wurde für maximale Performance entworfen. Er muss perfekten Grip liefern, auch bei Geschwindigkeiten, die hoch genug sind, um in schnellen Kurven laterale Kräfte von 4g zu erzeugen.

¿pbvin|512|3728|pirelli|0|1pb¿Das ist viermal so viel Grip wie ihn ein Straßenreifen produziert. Denn dank der Arbeitstemperatur von mehr als einhundert Grad maximiert sich die Straßenhaftung des Formel-1-Reifens. Ein P-Zero für den normalen Straßenverkehr arbeitet dank seiner härteren Mischung bei bis zu 40 Grad.

Der überragende Grip des P-Zero-Formel-1-Reifens wird durch die Bremsleistung noch mehr ins Scheinwerferlicht gerückt. Ein PKW erzeugt 1g Verzögerung beim Bremsen, aber ein Formel-1-Auto produziert 5g. Dadurch kann es in rund drei Sekunden von 330 km/h auf 80 km/h abbremsen.

Der Unterschied wird bei den Regenreifen noch deutlicher. Auf nasser Straße verdrängen die Regenreifen von Pirelli rund 60 Liter Wasser pro Sekunde. Eine weiche Mischung und aerodynamischer Druck liefern sogar bei hohem Tempo eine exzellente Straßenhaftung, eine trockene Reifen-Aufstandsfläche und totale Kontrolle für den Fahrer.

¿pbvin|512|4281||0|1pb¿Ein Straßenreifen verdrängt etwa 13 Liter Wasser pro Sekunde. Dieser Menge garantiert unter normalen Bedingungen perfekte Sicherheit für jeden Autotyp. Die Formel 1 ist aber weit entfernt von normalen Fahrbedingungen. Der erstaunliche Grip der Reifen, der speziell für Rennen entwickelt wurde, erlaubt den Autos, das Optimum aus ihrer Kraft und ihrer Beschleunigung herauszuholen.

Ein PKW beschleunigt in etwa zweieinhalb Sekunden von null auf 60 km/h. In der selben Zeit erreicht ein Rennbolide 100 km/h. Beide Autos verdoppeln innerhalb der nächsten fünf Sekunden ihre Geschwindigkeit. Der Unterschied bei Performance, Grip und lateraler Straßenhaftung ist so definiert, dass nur der Rennreifen effektiv genug ist, um mit den an ihn gestellten Anforderungen fertig zu werden.