Hill kritisiert und relativiert Alonso-Aktion

Damon Hill kritisiert zwar die Aktion von Fernando Alonso im Qualifying in Ungarn, hält sie aber in der Formel 1 keineswegs für außergewöhnlich

(Motorsport-Total.com) - Die Blockadeaktion von Fernando Alonso im Qualifying in Ungarn, mit der er verhinderte, dass sein Teamkollege Lewis Hamilton im entscheidenden Finale auf eine schnelle Runde gehen konnte, sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Nun hat auch Ex-Weltmeister Damon Hill, der als TV-Gastkommentator am Hungaroring war, seine Sicht der Dinge erläutert.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill prophezeit McLaren-Mercedes eine spannungsgeladene Restsaison

Seiner Meinung nach war die Aktion "grenzwertig", denn "der Vorfall zeigt, dass Alonso im Zweifelsfall nur an sich und seine Resultate denkt und nicht am Team interessiert ist", so der Weltmeister von 1996 im Interview mit der 'Welt'. Dagegen sei selbst sein früherer Erzfeind Michael Schumacher, "der auch nicht gerade immer fair auf der Strecke war, immerhin ein vorbildlicher Teamplayer" gewesen, fügte Hill süffisant an.#w1#

Allerdings sei die Formel 1 eben ein Sport, in dem sich meistens die Egoisten durchsetzen, "und unter diesem Aspekt muss ich Fernando sogar ein bisschen bewundern. Wer so eine Aktion startet, muss stahlharte Nerven haben. Wenn man so sein Ding durchzieht und dabei die Konzentration und Nervenstärke aufbringt, die Bestzeit seines Teamkollegen zu unterbieten, ist das eine Klasseleistung", lobte Hill nicht ohne ironischen Unterton.

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis werde nun "alle Mühe haben", seine beiden Streithähne unter Kontrolle zu behalten. Dies sei nämlich so schon schwierig genug, aber nun komme auch noch der WM-Kampf erschwerend hinzu: "Beide Fahrer wissen und sind davon überzeugt, dass einer von ihnen dieses Jahr im McLaren Weltmeister werden kann. Das ist eine extrem verlockende Aussicht, zumal das auch die künftige Zusammenarbeit mit dem Team beeinflusst."