• 02.03.2004 11:35

  • von Marcus Kollmann

Hill fordert Coulthard auf egoistischer zu sein

Damon Hill glaubt, dass "DC" nur mit einer egoistischeren Einstellung eine realistische Chance auf den Titel besitzt

(Motorsport-Total.com) - 2004 könnte David Coulthards letzte Chance sein, um den Traum vom Formel-1-Titelgewinn zu erfüllen, denn ab dem nächsten Jahr gibt es für den Schotten kein Renncockpit mehr bei McLaren-Mercedes.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Rät Coulthard dieses Jahr nur an sich zu denken: Damon Hill

Damon Hill hofft, dass sich Coulthard genau aus diesem Grund als weitaus konkurrenzfähigerer Fahrer und ernst zu nehmenderer Gegner erweisen wird.

"Jedes Jahr hat David etwas versprochen was er am Ende nicht halten konnte. Nun, da die Uhr tickt, wird es ihm vielleicht den erforderlichen Antrieb geben der ihm bisher fehlte. Jetzt oder nie, lautet die Devise. Wenn David der dominierende Fahrer bei McLaren in dieser Saison sein will, muss er zu sich sagen 'Zum Teufel mit allen, ich fahre nur für mich selbst", gibt Damon Hill in der Zeitung 'Sun' dem McLaren-Piloten einen guten Rat mit auf den Weg.#w1#

Genauso wie für viele andere Motorsportexperten, sieht auch der Formel-1-Weltmeister von 1996 die größte Schwäche Coulthards in seiner netten Art. "David ist deshalb so lange bei McLaren, weil er ein guter Teamplayer ist und die PR-Verpflichtungen gut macht, doch in der Formel 1 sollte man nicht fahren um gute Leistungen abzuliefern, sondern um zu gewinnen. Natürlich kann es wichtig sein, dass einen das Team und die Sponsoren gut leiden können, doch es hilft einem nicht dabei am Saisonende den Titel zu gewinnen", verdeutlicht Hill und fordert vom Schotten, dass er "aufhört, sich Gedanken über alle anderen zu machen. Er muss völlig egoistisch werden."

Eine Erklärung, warum Coulthard in der Vergangenheit am Ende eines Jahres immer nur die Nummer 2 von den beiden McLaren-Piloten war, hat Hill auch. Der Brite glaubt, dass McLaren durch einen den Schotten in gewisser Sicherheit wiegenden langfristigen Vertrag nicht ganz unschuldig an dessen fehlendem Biss ist.

"In den acht Jahren, die ich in der Formel 1 verbracht habe, hatte ich nie einen Vertrag der länger als ein Jahr lief", erinnert sich Hill.

"Ich hatte nie die Sicherheit wie sie David hatte, und deshalb habe ich ständig um meinen Verbleib gekämpft. Das hat mich aber immer motiviert und dazu beigetragen, dass ich Bestleistungen abgeliefert habe", so Hill, der im Rückblick nichts Schlechtes an den überschaubaren Vertragszeiträumen in seiner Karriere entdecken kann und sich im Stillen fragt, ob diese gewisse Unsicherheit, sich Jahr für Jahr beweisen zu müssen, um auch in der darauf folgenden Saison ein Renncockpit zu haben, bei Coulthard nicht dafür gesorgt hätte mehr aus ihm herauszuholen.