• 03.02.2009 10:41

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld über Prominenz und Benzinverbrauch

Nick Heidfeld berichtet über das Familienleben in der Schweiz, die Distanz zu Prominenten und die Herausforderungen in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Die Schweizer haben Nick Heidfeld für sich vereinnahmt. Seit acht Jahren lebt der Pilot aus dem BMW Sauber F1 Team bei den Eidgenossen und fühlt sich nach eigenen Angaben im beschaulichen Stäfa äußerst wohl. "Um diese Jahreszeit fehlt mir manchmal der rheinische Karneval. Da kann die Stäfner Fasnacht nicht mithalten, obwohl wir auch schon am Kinderumzug mitgelaufen sind. Das war ganz lustig", sagte der gebürtige Mönchengladbacher im Interview mit dem 'Tagesanzeiger'.

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Familienglück: Nick Heidfeld wird seine Verlobte Patricia Papen bald heiraten

Angeblich steht bei Familie Heidfeld ein Umzug an. Es heißt, dass man sich im nahe gelegenen Meilen ein neues Haus bauen wolle. "Definitiv entschieden ist noch nichts. Wir wollen auf jeden Fall in der Region bleiben", gab der erfahrene Formel-1-Pilot zu, ohne dabei zu viel zu verraten. Die Privatsphäre ist dem 31-Jährigen heilig. "Genau deshalb wohnen ja viele Prominente hier: Sie wollen ihre Ruhe. Sonst würden sie sicher dort leben wollen, wo das High-Society-Leben ein Teil des Alltags ist."#w1#

Goldküste besser als Riviera

"Wir fühlen uns sehr wohl hier. Die Gegend ist wunderschön, und seit wir Kinder haben, macht es noch viel mehr Sinn, da hier eine gute Ausbildung garantiert ist. Die Gegend ist ländlich, und trotzdem ist die Stadt nicht weit weg. Auch ist es recht sicher hier im Vergleich zu anderen Ländern. Vorher lebten wir in Monaco, wo sich meine Frau nie so richtig wohlgefühlt hat. Hier an der Zürcher Goldküste fühlen wir uns zu Hause", artikulierte Heidfeld geradezu eine Liebeserklärung an seine Wahlheimat.

Er könne sich kaum noch vorstellen, dem Zürichsee irgendwann einmal den Rücken zu kehren. Nick Heidfeld als Staatsbürger der Schweiz? "Ich dachte, das geht hier erst in der fünften Generation", antwortete der Familienvater amüsiert. "Ich fühl mich schon als Deutscher. Eine Doppelbürgerschaft wäre eine Option. Bei meinen beiden Kindern sieht das anders aus. Meine kleine Tochter spricht bereits recht gut Schweizerdeutsch."

Nick Heidfeld

Bald rücken wieder die Rundenzeiten in den Mittelpunkt des Heidfeld-Lebens Zoom

An der sogenannten "Goldküste" bereitet sich Heidfeld zurzeit auf die Strapazen der kommenden Formel-1-Saison vor. Statt Jogging steht eher Radfahren auf dem Programm - trotz der teils massiven Steigungen. "Wenn es so kalt ist wie im Moment, trainiere ich aber vor allem in meinem Fitnessstudio." Den ständigen vorwürfen, er lebe in der Schweiz, um Steuern zu sparen, entgegnete er: "Um Steuergelder einzusparen, hätte ich nicht an die Goldküste ziehen müssen. Da hätte ich ebenso gut in Monaco bleiben können. Was uns hierher geführt hat, ist die äusserst hohe Lebensqualität."

KERS für die Glaubwürdigkeit

Nur will sich Heidfeld mit dem neuen BMW Sauber F1.09 einen hohen Lebensstandard in der Königsklasse absichern. 2009 sollen Siege her. "Ich habe ein gutes Gefühl", erklärte er, "vor allem die Standfestigkeit des Rennwagens hat mich sehr überzeugt. Bezüglich des Speeds ist es noch zu früh, etwas zu sagen. Da hatten die vielen Regeländerungen und Neuerungen einen starken Einfluss. Da weiss ich erst nach der nächsten Trainingseinheit mehr."

¿pbvin|512|1219||0pb¿Beim deutsch-schweizerischen Rennstall setzt man in diesem Jahr voll auf die neue Hybridtechnologie: "Wir verbrauchen nach wie vor Unmengen an Kraftstoff. Diese Rennsaison kommt aber erstmals KERS zur Anwendung: Bremsenergie wird unmittelbar in Antriebskraft umgewandelt. Ich denke, dass diese Technologie früher oder später auch in Straßenautos zum Einsatz kommen wird, was der Glaubwürdigkeit der Rennserie sicher förderlich sein wird."