• 31.01.2005 15:34

  • von Helgert / sid

Heidfeld oder Pizzonia: Eine schwere Entscheidung

Keine leichte Entscheidung: Nick Heidfeld und Antonio Pizzonia wollten das Stammcockpit im BMW WilliamsF1 Team - Heidfeld bekam es

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Entscheidung, dass Nick Heidfeld in der Saison 2005 Rennen für das BMW WilliamsF1 Team bestreiten wird, gingen eine Reihe von Testfahrten voraus, in denen der Mönchengladbacher sein Können gegenüber Antonio Pizzonia beweisen musste. Auch wenn Heidfeld rein rechnerisch das "Duell" bereits gewonnen hatte, direkte Rückschlüsse auf die Entscheidung ließ das kaum zu. Zu knapp war er Abstand zwischen beiden, und das Team kannte die genauen Testaufgaben.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia und Nick Heidfeld

Nick Heidfeld (rechts) darf die Rennen bestreiten - Pizzonia (links) geht leer aus

"Die Entscheidung war wahnsinnig eng, denn beide waren großartig", so Sam Michael, Technischer Direktor im WilliamsF1 Team. Sechs Wochen lang absolvierten beide Bewerber für das Stammcockpit Testfahrten für das Team, schlussendlich konnte nur einer gewinnen. Für Heidfeld beginnt nun die wohl größte Chance seiner Karriere, während sich Pizzonia weiter hoffen muss, eines Tages ein Top-Cockpit zu bekommen.#w1#

"Das ist der große Schritt für meine Karriere, auf den ich bis jetzt immer so gehofft habe, und eine Riesenchance. Ich wollte dieses Cockpit unbedingt haben", sagte der 27-Jährige, dem die Erleichterung deutlich anzumerken war. "Bis Sonntagabend war ich überhaupt nicht nervös. Dann wurde ich immer unruhiger, und als ich zu Frank rein musste, war es extrem", verriet Heidfeld.

Theissen: "Nick wird positiv überraschen"

"Es war ein sehr guter Prozess. Wir haben sechs Wochen intensiv mit beiden Fahrern gearbeitet", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Wir konnten so auch etwas den Druck von ihnen nehmen. Es ging uns nicht nur um die eine schnelle Runde, sondern um alle Qualitäten eines Fahrers", sagte Theissen: "Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass das die beste Art ist, einen Fahrer zu bewerten."

"Ich glaube, Nick wird positiv überraschen. Er hat das Team beeindruckt mit seiner Schnelligkeit, seinen Analysen und seinem Einsatz", fuhr Theissen fort. Auch Mark Webber kann mit der Entscheidung seines Teams gut leben. "Es war ein recht heftiger Kampf zwischen beiden und ich bin froh, Nicks Teamkollege zu sein", so der Australier. "Ich habe noch keine Podestplätze wie Nick, und ich freue mich darauf, mit ihm zusammen das Team nach vorn zu treiben."

Pizzonia verbleibt als Ersatzfahrer im Team

Somit kommt der "Verlierer" des heutigen Tages aus Brasilien. Antonio Pizzonia hoffte nach seinen guten Vorstellungen als Ersatzfahrer für den verletzten Ralf Schumacher im vergangenen Jahr auf das Cockpit, doch nun muss er sich weiter mit der Rolle des Testfahrers zufrieden geben. "Natürlich bin ich ziemlich enttäuscht, aber ich bin ja noch jung", so der 24-Jährige. "Dennoch werde ich mein Bestes geben, um das Team in der Weltmeisterschaft zu unterstützen."

"Ich bin ein Rennfahrer und natürlich würde ich lieber alle Grands Prix bestreiten", fuhr Pizzonia fort. "Aber ich habe in der Vergangenheit auch gelernt, wie wichtig die Testarbeit für den Erfolg des ganzen Teams ist. Und ich weiß, dass ich als offizieller Ersatzfahrer immer bereit sein muss, zu jeder Zeit ein Renncockpit zu übernehmen. Obschon es nicht die Entscheidung ist, die ich wollte, bin ich froh, ein Teil des BMW WilliamsF1 Teams zu sein."