• 14.07.2003 14:58

  • von Marcus Kollmann

Heidfeld: "Im Moment gibt es noch keine Entscheidung"

Der 26-jährige Sauber-Pilot spricht über seine Optionen für 2004, McLaren und seinen Ex-Teamkollegen Kimi Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Seit mehreren Wochen sind nun die Spekulationen im Gange welcher der beiden Fahrer vom "Team Mönchengladbach" denn auch 2004 bei Sauber fahren wird.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Glaubt an seine Chance für ein Top-Team fahren zu können: Nick Heidfeld

Nachdem Heinz-Harald Frentzen bereits andeutete, dass er eine Entscheidung getroffen hätte, es aber momentan noch zu früh sei darüber zu sprechen, konzentriert sich nun das Interesse auf Nick Heidfeld.

Die vierte Formel-1-Saison des 26-Jährigen ist bislang nicht gerade erfolgreich verlaufen, was jedoch mehr dem Auto zuzuschreiben ist als dem Piloten. Auch wenn Sauber anders als in den letzten Jahren plötzlich nicht mehr das beste Team aus dem Mittelfeld ist und sein Manager sich nach anderen Möglichkeiten umsieht, erwägt "Quick Nick" aber auch eine Verlängerung mit dem Rennstall aus der Schweiz. "Im Moment gibt es zumindest von meiner Seite aus noch keine Entscheidung darüber, wo oder was ich nächstes Jahr fahre", sagt der Wahl-Schweizer.

Chance auf Silberpfeil-Cockpit besteht nur theoretisch

Nach wie vor hofft Heidfeld, dass er bei einem der Top-Teams eine Chance erhält. Am besten, so müsste man meinen, sollten seine Aussichten auf Grund der Verbindungen zu Mercedes beim McLaren-Team stehen, doch gegenüber 'Spiegel online' räumte der Sauber-Pilot ein, dass es "nichts Konkretes" gäbe und er über "McLaren-Mercedes genauso wenig sagen kann wie über jedes andere Team auch." Heißt im Klartext, dass die Option auf ein Cockpit bei den Silberpfeilen nur theoretisch besteht.

Heidfeld will sich mit guten Leistungen empfehlen

Dass in Zukunft die Fahrerpaarung beim Team aus Woking wie schon 2001 bei Sauber Heidfeld/Räikkönen heißen wird, daran wird in der Formel 1 ohnehin gezweifelt. Bitter für Heidfeld ist, dass es ausgerechnet sein finnischer Teamkollege, den er vor zwei Jahren in den Qualifikationen im Griff hatte, in eines der begehrtesten Cockpits der Königsklasse geschafft hat.

Frustriert sei er über die Tatsache, dass McLaren-Mercedes Kimi Räikkönen ihm gegenüber vorgezogen hat aber nicht: "Nein, das nagt nicht. Ich bin noch jung genug. Wenn ich weiter gute Leistung bringe, bekomme ich meine Chance in einem Top-Team", glaubt Heidfeld fest daran, dass er seine Gelegenheit bekommen wird.

"Kimi ist ein sehr schneller Fahrer, aber..."

Hoffnung darf der 26-Jährige auch aus dem Zuspruch schöpfen der zum Beispiel von Ferrari kam. Der Technische Direktor der Roten, Ross Brawn, bezeichnete "Quick Nick" in der Vergangenheit immer wieder als einen interessanten, jungen Fahrer von dem er viel hält.

Genauso unwahrscheinlich wie ein Wechsel zu Ferrari momentan erscheint, rechnet Heidfeld aber auch nicht mit der positiven Überraschung eines Angebotes von McLaren-Mercedes. O-Ton: "Ich gehe nicht davon aus, dass sie mich verpflichten. Vor zwei Jahren haben sie sich für den Kimi entschieden, was ich bis heute nicht verstehe. Der Kimi ist ein sehr schneller Fahrer, aber so wirklich nachvollziehen kann ich die Entscheidung nicht."

Verbleib bei Sauber eine der wahrscheinlicheren Möglichkeiten

Neben allen Wechselspekulationen bleibt die von vielen Beobachtern derzeit als am wahrscheinlichsten angesehene Variante "dass ich bei Sauber bleibe", sagt Heidfeld, der aus einer einfachen es aber auf den Punkt bringenden Erkenntnis jedes Rennwochenende neue Motivation schöpft: "Ich kann nicht mehr tun, als mein Bestes auf jeder Strecke zu geben."

Für welches Team der Mönchengladbacher in der Saison 2004 starten wird, wird sich in den kommenden Wochen genauer abzeichnen.