• 13.07.2003 14:18

  • von Marco Helgert

Der lange Weg des Kimi Räikkönen

McLaren-Star Kimi Räikkönen über seine Anfänge im Motorsport in Finnland und über seine Art, das Leben zu genießen

(Motorsport-Total.com) - Viel kommt nicht über die Lippen des stillen Finnen Kimi Räikkönen, doch mit der britischen Zeitung 'The Times' sprach der McLaren-Star über seine Vergangenheit in Finnland und seinen Werdegang im Motorsport, der ihn in die Formel 1 führte. Beide Elternteile des Finnen waren berufstätig, so oblag viel Erziehungsarbeit seinem Großvater Paavo, der dem jungen Kimi auch die ersten Fahrstunden gab.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes)

Kimi Räikkönen: In diesem stillen Mann steckt ein starker Charakter

Kimis Plan, ein Eishockey-Star zu werden, ließ er für den Motorsport fallen. Nach einigen Versuchen auf kleinen Motorrädern, wechselte er zur vierrädrigen Fraktion. Um das Hobby seines Sohnes zu finanzieren, nahm sein Vater Matti sogar einen zweiten Job an, fuhr Taxi und war als Türsteher aktiv. "Zu Beginn waren unsere Autos ganz einfach", so Räikkönen. "Wir haben Ersatzteile gekauft, die kein anderer mehr haben wollte, oder haben defekte Teile repariert."

"Zwei oder drei Mal haben wir gedacht, dass es nun vorbei wäre ? wir hatten kein Geld mehr, aber dann heiratete meine Schwester einen Mann, der Anteile an einer Fischerei hatte. Also haben sie uns auch unterstützt", fuhr der Finne fort. Durch die Erfahrungen im nur dünn besiedelten Finnland blieb Räikkönen auch nach seiner Zeit im Sauber-Team der Schweiz treu.

"Zu viele Nachbarn auf zu engem Raum", beschreibt er Monaco, wo viele seiner Kollegen leben. "Ich bin es gewohnt, Platz zu haben und auf dem Land zu leben. Für den Preis eines kleinen Apartments in Monaco kann man in der Schweiz schon ein schönes Plätzchen erwerben. Im Grunde wäre ich sogar gerne in Finnland geblieben, aber das ist möglich. Ich fahre dennoch so oft es geht zurück."

Doch der 23-Jährige kam in den letzten Wochen auf etwas andere Weise in die Schlagzeilen, als er offensichtlich etwas über seinen Durst getrunken hat. "Manchmal ist es nicht leicht", so Räikkönen, "aber man kann doch nicht immer zu Hause bleiben. Man muss sein Leben leben." Außerdem kann er selbst dieser Erfahrung etwas Positives abgewinnen: "Niemand wäre daran interessiert gewesen, wenn man mich für schlecht halten würde."