• 22.05.2008 11:23

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld: "Ich bin noch gut im Rennen"

Nick Heidfeld macht sich im Teamduell gegen Robert Kubica nur wenig Sorgen: "Ich werde weiter hart arbeiten"

(Motorsport-Total.com) - Der Kollege ist der erste Gegner - eine uralte Weisheit aus dem Formel-1-Fahrerlager. Im BMW Sauber F1 Team sind die beiden Teamkollegen Nick Heidfeld und Robert Kubica Freund und Feind zugleich. Während Heidfeld in Australien mit dem Podiumsplatz einen fantastischen Saisonauftakt feierte, scheint anschließend der Pole das Ruder dauerhaft übernommen zu haben. Die Qualifying-Duelle gingen zuletzt alle an den 23-Jährigen, der in Bahrain sogar die erste Pole-Position für das deutsch-schweizerische Team herausfuhr.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld fuhr 2005 mit dem Williams in Monaco auf den zweiten Platz

"Ich denke, ich bin noch ganz gut im Rennen", spielte Heidfeld den Druck im Gespräch mit 'autosport.com' herunter. "Robert macht im Augenblick einen großartigen Job. Ich glaube, er kommt in diesem Jahr besser mit dem Auto klar als im Vorjahr. Die Saison wird für mich härter, so wie es im Moment aussieht. Aber ich werde weiter hart arbeiten." Nach den ersten Wintertests hatte es den Anschein gehabt, als könnte es für beide Piloten eine harte Saison werden, denn der BMW Sauber F1.08 kam zunächst nur langsam in Fahrt.#w1#

Innerhalb weniger Wochen wurde das Auto allerdings dermaßen verbessert, dass man nun sogar auf dem Niveau von McLaren-Mercedes fährt, der Abstand zu Ferrari ist aber nach wie vor recht groß. "Im vergangenen Jahr waren wir auf Fehler der anderen Teams angewiesen. Jetzt können wir aus eigener Kraft dort mitfahren. Wir sind immer in der Lage, eine ganze Menge Punkte zu holen. Ich hoffe mal, dass wir nie mehr weit weg sein werden vom Podium. Aber man kann natürlich nichts garantieren", formulierte Heidfeld seine Einschätzung der momentanen Kräfteverhältnisse.

"Vielleicht finden wir etwas großes und tolles Neues und können plötzlich mit Ferrari kämpfen..." Nick Heidfeld

Im kommenden Jahr will man mit dem Team um den Titel fahren, das Ziel für 2008 ist ein erster Rennsieg. "Natürlich wäre das toll, den ersten Sieg zu holen. Ich hoffe aber genauso, dass ich in der Meisterschaft gut abschneiden kann. Ich kann kaum sagen, mit welchem Ergebnis ich am Ende zufrieden wäre. Man weiß ja nie, was so alles passiert. Vielleicht finden wir etwas großes und tolles Neues und können plötzlich mit Ferrari kämpfen..."

Heidfeld sieht im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen kein Problem in Monaco durch den Verlust der elektronischen Fahrhilfen. Im Gegenteil: Das Fahren ohne Traktionskontrolle mache ihm sogar viel mehr Spaß und liege ihm persönlich sehr gut. "Vor allem im Regen, wenn es zwar deutlich schwieriger wird, aber eben auch noch viel mehr Spaß macht." Auch die Abschaffung der Schleppmoment-Regelung (vereinfacht: Motorbremse) bringe mehr Vor- als Nachteile.

"Ich glaube, Robert hat das gesagt. Für mich gilt das in einigen Fällen aber auch. Mit unserem System im vergangenen Jahr hatte ich manchmal das Gefühl, dass es falsch reagiert, dass es zur falschen Zeit einsetzt. Der Vorteil in diesem Jahr ist einfach, dass es berechenbarer geworden ist. Man weiß jetzt, was man zu erwarten hat. Das ist besser. In Monaco gibt es viele langsame Kurven, man kann also das Auto mit dem Gaspedal lenken. Ich freue mich darauf."