Heidfeld: "F1.07 war von Anfang an schnell"

Nick Heidfeld äußert im Interview mit 'Motorsport-Total.com' seine Zuversicht für 2007, schneidet das Thema Standfestigkeit an und vieles mehr

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team war bisher die wahrscheinlich größte Überraschung, denn auch wenn der neue F1.07 immer mal wieder mit einem Defekt stehen bleibt, so scheint der Speed des Boliden zu passen. Für Nick Heidfeld könnte 2007 daher die bisher größte Chance seiner Karriere darstellen, endlich einen Grand Prix zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld zählt zu den Geheimfavoriten für die bevorstehende Formel-1-Saison

Frage: "Nick, der größere Teil der Wintertestfahrten liegt bereits hinter euch. Wie zufrieden bist du mit dem BMW Sauber F1.07?"
Nick Heidfeld: "Der F1.07 ist gut, er war von Anfang an schnell. Anfangs hatten wir Schwierigkeiten mit der Balance, aber da haben wir schon einen guten Schritt vorwärts gemacht. Jetzt müssen wir aber dringend noch die Zuverlässigkeit in den Griff bekommen."#w1#

Standfestigkeit bereitet Heidfeld noch Sorgen

Frage: "Ihr hattet in den vergangenen Wochen einige Defekte zu beklagen, was bei Wintertestfahrten an und für sich nicht unüblich ist. Bist du in puncto Zuverlässigkeit beunruhigt? Glaubst du, dass ihr in Australien die Zielflagge sehen werdet?"
Heidfeld: "Ich hoffe sehr, dass wir in Melbourne das Rennen zu Ende fahren können. Verluste, die man gleich zu Saisonbeginn einfährt, sind später kaum noch aufzuholen. Wir sind in Bahrain erstmals eine komplette Rennsimulation gefahren und haben mit beiden Autos die volle Distanz von 57 Runden geschafft. Das ist positiv, muss aber noch nicht heißen, dass wir diesbezüglich dauerhaft auf der sicheren Seite sind."

"Ich hoffe sehr, dass wir in Melbourne das Rennen zu Ende fahren können." Nick Heidfeld

Frage: "Von der Konkurrenz werdet ihr ja in eine Favoritenrolle gedrängt, Felipe Massa und Gerhard Berger trauen euch sogar Siege zu. Siehst du darin eine gezielte Strategie, euch zusätzlichen Druck aufzuhalsen?"
Heidfeld: "Das ist ganz normal in der Formel 1, und für uns ändert es auch nichts. Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit und lassen uns davon nicht beeinflussen. Nur weil ein oder zwei Leute sagen, dass man beim Testen gut aussieht, ist man noch lange nicht Favorit."

Frage: "Wie siehst du das Kräfteverhältnis ganz an der Spitze? Welches Konkurrenzauto hat dich bisher am meisten beeindruckt?"
Heidfeld: "Ich traue Ferrari und McLaren am meisten zu, wobei ich Ferrari derzeit vor McLaren sehe."

Frage: "Hast du dich inzwischen damit abgefunden, dass Sebastian Vettel am Freitag einen Teil deiner Trainingszeit in Anspruch nehmen darf? Gab es da intern vielleicht noch einmal eine Aussprache?"
Heidfeld: "Es ist eine Lösung, die weder Robert noch mir gefällt, die wir aber akzeptieren müssen."

Weniger Grip seitens der Reifen

Frage: "Einige Teams, vor allem Renault, hatten Probleme mit den Bridgestone-Reifen. Wie läuft es bei euch in Sachen Umstellung von Michelin und wie liegen die neuen Pneus deinem Fahrstil?"
Heidfeld: "Die Reifen bieten deutlich weniger Haftung, es ist klar, dass wir damit alle deutlich langsamer sind und man viel mehr rutscht. Was das Fahrzeug angeht, kommt der F1.07 recht gut damit zurecht. Da wurde in die richtige Richtung entwickelt. Ich habe einen schonenden und präzisen Fahrstil. Sanft, wenn man so will. Damit habe ich hoffentlich weniger Probleme als andere Fahrer mit den neuen Reifen. Aber wir haben auch noch einiges über die Reifen zu lernen."

"Ich habe einen schonenden und präzisen Fahrstil. Sanft, wenn man so will." Nick Heidfeld

Frage: "Als du zum BMW Sauber F1 Team gekommen bist, hast du gesagt, dass du 2008 ganz vorne mitmischen möchtest. Hat sich daran etwas geändert?"
Heidfeld: "Nein."