• 30.03.2010 11:18

  • von Stefan Ziegler

Heidfeld: "Es ist noch immer ungewohnt"

Mercedes-Testpilot Nick Heidfeld über seine Rolle als dritter Fahrer, die Arbeit von Michael Schumacher und den Alltag an der Rennstrecke

(Motorsport-Total.com) - In der Winterpause spekulierte Nick Heidfeld auf ein Cockpit bei McLaren und Mercedes, zog im Vertragspoker der Topteams aber letztendlich den Kürzeren - Jenson Button und Michael Schumacher nahmen die Plätze ein, mit denen auch Heidfeld geliebäugelt hatte. Aus diesem Grund heuerte Heidfeld als Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes an, doch diese Rolle ist neu für "Quick Nick".

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld gesteht: Die Qualifikation sorgt immer wieder für etwas Wehmut...

"Es ist noch immer ungewohnt - vor allem, wenn das Qualifying losgeht, habe ich damit zu kämpfen", sagt der deutsche Rennfahrer in der 'FAZ'. "Früher war das immer der Moment, wo es den Adrenalinkick gab, und danach ging es richtig los. Das vermisse ich sehr. Ganz besonders war das so beim ersten Grand Prix in Bahrain", gibt Heidfeld im Hinblick auf seine aktuelle Position zu Protokoll.#w1#

Dass er den Schritt vom Stammfahrer zum Testpiloten vollzogen hat, bereut Heidfeld nicht: "Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil es für mich die beste Möglichkeit war", meint der 32-Jährige. "Es gab verschiedene Optionen, und ich hätte auf jeden Fall wieder dabei sein können, aber ich wollte eben auf ein Topteam warten." Und dieses Ziel will Heidfeld auch weiterhin verfolgen.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Australien


Der ehemalige BMW Sauber F1 Team Pilot möchte nämlich über kurz oder lang wieder im Rennauto sitzen: "Ich bin überzeugt davon, dass ich wieder einen Platz bekomme", sagt Heidfeld. Angst, durch den Rost zu fallen, habe er zwar nicht, "aber natürlich mache ich mir Sorgen und würde gerade viel lieber in einem Auto sitzen", hält Heidfeld fest. Stattdessen ist er hauptsächlich Beobachter.

Als Dritter Fahrer bei Mercedes steht er seinen Teamkollegen beratend zur Seite. "Zwischen den Rennen hat sich mein Alltag nicht verändert", erläutert Heidfeld seine aktuelle Lage. "Nur an der Strecke ist es jetzt natürlich ganz anders. Ich habe extrem viel Zeit - und früher bin ich immer nur von einem Termin zum anderen gehuscht." Nun kann er aber "Schumi" über die Schulter schauen.

Und die Arbeitsweise des 41-Jährigen verfolgt Heidfeld mit großem Interesse: "Es ist faszinierend, wie er arbeitet, wie er mit den Ingenieuren spricht. Michael versucht jeden Tag, das Team nach vorne zu bringen. Er ist nicht umsonst siebenmal Weltmeister geworden", sagt Heidfeld nach zwei Grands Prix bei Mercedes und fügt hinzu: "Von ihm kann ich mir ganz sicher noch etwas abschauen."