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Head: Schallende Ohrfeige für Montoya
Patrick Head hat Juan-Pablo Montoya nach dem "Auffahrunfall" von Brasilien eine schallende Ohrfeige verpasst
(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Es sah alles in Brasilien nach einem weiteren Sieg für BMW-Williams aus, doch schon wenige Sekunden nach dem Start hatte Patrick Head allen Grund dazu, sein Gesicht noch grimmiger zu verziehen als er das sowieso meistens tut. Klar ist, Montoya wäre mit Siegchancen gewesen auch wenn er Michael Schumacher am Anfang hätte ziehen lassen. Mit dem "Auffahrunfall" beraubte sich der Kolumbianer aber um jede Siegchance. Montoya, der sich völlig unschuldig sieht, bekommt von Head für seine Aktion keine Rückendeckung.

© Imago
Patrick Head war von Montoyas Manöver gegen Schumacher wenig begeistert
Auch mit der Leistung von Ralf Schumacher soll das Team nicht restlos zufrieden sein, da er seinen Bruder am Anfang zu sehr ziehen ließ und gegen Rennende sich offensichtlich weigerte, das elektronische Drehzahllimit seines Motors aufzuheben, um einen Angriff auf seinen Bruder zu wagen. Grund genug also für Patrick Head, den Technischen Direktor des Teams, auch hier kritische Worte anklingen zu lassen, wenn auch nicht ganz so deutlich wie bei Teamkollege Montoya.
Frage: "Was denken Sie über den Zwischenfall zwischen Juan und Michael?"
Patrick Head: "Ich weiß nicht, wir müssen uns das Video anschauen und dann ein Urteil fällen. Aber er saß im Auto, das hinterher fuhr und es war Juan, der nach rechts rüberzog. Ich bin der Meinung, dass er einfach zu dicht auffuhr. Wir müssen uns das Video möglichst mal von oben anschauen. Aber was auch immer es war, er hat sich so das Rennen und die Chance auf eine Menge Punkte zerstört."
Frage: "War der schlechte Start begründet?"
Head: "Nun, er ist als Erster in die erste Kurve gefahren und er war auch vollständig vorne, aber konnte seine Linie nicht halten und rutschte deshalb nach Rechts. Dort verlor er Grip und konnte nicht voll fahren. Juan ist in die erste Kurve zu schnell gefahren. Er hat in der ersten Kurve einen Fehler gemacht und die Strafe dafür erhalten."
Frage: "Glauben Sie, dass Juan seine Einstellung ändern muss, da er in den letzten beiden Rennen wertvolle Punkte verloren hat?"
Head: "Grundsätzlich kracht man nicht in andere Autos, wenn man den Titel holen möchte, so einfach ist das."
Frage: "Hat Sie das Ergebnis überrascht?"
Head: "Ich denke nicht, dass wir das Rennergebnis vorhergesagt haben, aber wir dachten schon, dass wir ziemlich stark sein würden und die Möglichkeit haben sollten, das Rennen zu gewinnen. Es ist aus diesem Grund natürlich enttäuschend, nicht zu gewinnen. Aber wir reisen nicht mit dem Glauben ab, Ferrari nicht bezwingen zu können. Wie groß auch immer der Rückstand war, 0,5 Sekunden oder so, mit mehr Änderungen am Setup hätte es auch anders ausgehen können. Beim nächsten Mal müssen wir besser arbeiten. Es war sehr eng."
Frage: "Glauben Sie, dass das neue Auto von Ferrari wieder ein gelungener Wurf ist?"
Head: "Es sieht sicherlich stark aus und es ist nun die Frage, wie weit es im Verlauf des Jahres noch weiterentwickelt werden kann."
Frage: "Denken Sie jetzt, dass nach Malaysia Ihre Erwartungen nun etwas gesunken sind?"
Head: "Ich glaube nicht, dass wir falsche Erwartungen haben. Die Leute sagten nach Melbourne dumme Dinge und dann nach Malaysia erneut. Da haben wir nicht einmal zugehört!"
Frage: "Erwarten Sie, dass sie in Imola genauso konkurrenzfähig sein werden?"
Head: "Ich hoffe es. Es hilft uns natürlich, wenn es warm ist und wir kommen jetzt nach Europa, wo der Winter gerade zu Ende geht. Aber ich bin mir sicher, dass Michelin Reifen herstellen kann, die unter kühleren Bedingungen konkurrenzfähig sind. Wir müssen aus diesem Grund abwarten."
Frage: "War Ralfs Vorstellung eine reife Vorstellung oder habt ihr ihn in den letzten Runden angetrieben?"
Head: "Nein, ich denke, dass er schneller gefahren wäre, wenn er es hätte tun können. Vielleicht fuhren wir ein wenig zu viel Flügel, wir kamen dem Ferrari auf der Geraden einfach nicht nahe genug. Er fuhr sehr reif, aber wir hoffen natürlich, dass er es nächstes Mal besser macht."

