• 04.04.2002 14:30

  • von Marcus Kollmann

Head mit Ralfs Leistung zufrieden

Der Technische Direktor hat allen Kritikern von "Schumi II" nach dem Brasilien-GP den Wind aus den Segeln genommen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Brasilien hatte das BMW-Williams-Team allen Grund mit der guten Leistung zufrieden zu sein und konnte sich über die zweite Zielankunft beider Fahrer und den Ausbau des Vorsprungs in der Konstrukteursweltmeisterschaft freuen. Doch so richtig große Freude wollte weder bei den Fans des deutsch-englischen Rennstalls noch bei den Verantwortlichen aufkommen. Der Grund dafür lag ganz einfach darin, dass man sich im Vorfeld des Rennens eigentlich einen Sieg wie beim letzten Rennen ausgerechnet hatte und Ralf Schumacher - der am Ende eine halbe Sekunde hinter seinem Bruder Michael als Zweiter die Start-/Ziellinie überfuhr ? und Juan-Pablo Montoya die Chance dazu besaßen.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (BMW-Williams)

Head hat an Ralfs Leistung in Brasilien nichts auszusetzen

Die nach dem Rennen geäußerte Kritik am jüngeren Schumacher-Bruder, er hätte sich nicht getraut seinen im Ferrari vor ihm liegenden Bruder anzugreifen, war für Patrick Head, den Technischen Direktor von WilliamsF1, Anlass zu einer Meinungsäußerung gegenüber 'Motorsport aktuell'. Gegenüber der Fachzeitschrift lobte Head die Leistung von "Schumi II" und nahm den Deutschen gleichzeitig in Schutz: "Wenn Ralf eine Chance gesehen hätte seinen Bruder anzugreifen, so hätte er das ganz sicher getan", glaubt Head. "Meiner Meinung nach hat er eine sehr reife Vorstellung abgeliefert und wir können nicht ausschließen, dass wir uns mit der Stellung der Flügel ein wenig vertan haben, denn Ralf konnte nie den Windschatten hinter Michael nutzen", nahm der Brite den Kritikern und Nörglern den Wind aus den Segeln indem er in punkto Fahrzeugabstimmung eine Panne seitens des Teams nicht ausschloss.

Ralf Schumacher selbst hatte nach dem 71 Runden langen Grand Prix erklärt, dass sein Bruder einfach keinen Fehler gemacht hätte den er hätte ausnutzen können und es am Ende des Tages weiser gewesen sei die sicheren 6 WM-Punkte die man als Zweiter bekommt mitzunehmen als etwas Dummes und eventuell einen Ausfall zu riskieren.

Eddie Irvine hat zum Thema Schumacher-Brüder seine ganz eigene Meinung. Der Jaguar-Pilot hält Ralf zwar für sehr schnell, doch vertritt er auch die Meinung, dass dem 26-Jährigen die Aggressivität fehlt, um sich im entscheidenden Augenblick gegenüber Michael durchzusetzen. Bislang hat sich das für den Familienvater aber nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil, während sein kolumbianischer Teamkollege in den letzten beiden Rennen nach Zwischenfällen zu Rennbeginn das Feld von hinten aufrollen musste, konnte "Schumi II" sein Rennen jeweils entsprechend der Situation ausrichten und das Beste aus seinen Chancen machen.