Head erwartet 2008 keine Wunderdinge

Patrick Head lässt nach dem Traumstart des Williams-Toyota FW30 die Kirche im Dorf und glaubt nicht an die erste Startreihe in Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Der neue Williams-Toyota FW30 landete in seiner ersten Testwoche in Valencia an jedem Tag in den Top 5, gilt als die große Überraschung des bisherigen Winters. Aber weil Williams auch im Vorjahr brillant gestartet ist und dann beim Auftaktrennen doch nur im Mittelfeld landete, lässt Teammiteigentümer Patrick Head die Kirche vorerst im Dorf.

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Patrick Head interessiert sich nur für Siege, alles andere ist ihm egal

"Das Auto ist besser und schneller als das letztjährige, aber wir sehen auch, dass der Abstand zwischen Ferrari und uns noch ziemlich groß ist, also haben wir eine Menge Arbeit vor uns", erklärte der Brite gegenüber 'autosport.com'. "Wie die meisten Teams bekommen wir bis Melbourne noch Weiterentwicklungen, aber ich bezweifle, dass wir dort in der ersten Reihe stehen werden. Auf ein ziemlich gutes Resultat hoffe ich allerdings schon."#w1#

Keine Euphorie nach dem Shakedown

Der an und für sich positiv verlaufene Shakedown in Valencia kann Head ebenfalls nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen, obwohl der Rest des Teams recht zufrieden zu sein scheint. Aber: "Wir sind nie zufrieden", stellte Head, für den bekanntlich nur Siege zählen, klar. "Es war okay. Es ist nie akzeptabel, aber es geht in die richtige Richtung. Das Auto ist schneller, aber es ist noch nicht schnell genug."

"Es ist nie akzeptabel, aber es geht in die richtige Richtung." Patrick Head

Auf eine Prognose will sich der 30-Prozent-Teilhaber des Rennstalls aus Grove nicht festnageln lassen. Williams erwartet er natürlich stärker als bisher, an der Spitze wieder ein Duell zwischen Ferrari und McLaren - "aber hinter den beiden Teams", ließ er durchblicken, "wird es wieder sehr, sehr eng zugehen." Ziel von Williams ist es ja, den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM mindestens zu halten, auch ohne Disqualifikation von McLaren-Mercedes.

Keine Erwartungen an Nakajima

Head vertraut dabei in erster Linie auf Nico Rosberg, der als einer der kommenden Superstars der Formel 1 gilt und seinen Williams-Vertrag gerade erst verlängert hat. Rosberg ist jenes Element des Wiederaufbaus, um das herum alles aufgebaut wird, was man von Newcomer Kazuki Nakajima nicht gerade behaupten kann. Der Japaner ist zwar schnell, aber seine Verpflichtung dürfte eher ein Gefallen an Motorenpartner Toyota gewesen sein.

"Ich hoffe, dass er sich als Stammpilot in der Formel 1 etablieren kann." Patrick Head

Daher erwartet sich Head auch nicht allzu viel vom Sohn des ehemaligen Grand-Prix-Piloten Saturo Nakajima: "Ich hoffe", sagte er, "dass er sich als Stammpilot in der Formel 1 etablieren kann. Die Formel 1 ist ein hartes Business und man muss sich seine Sporen verdienen. Ich hoffe, dass er das schaffen wird. Ich bin davon überzeugt, dass er dazu in der Lage ist. Wahrscheinlich hat er eine gute Zukunft vor sich."