• 27.11.2003 15:15

  • von Marcus Kollmann

Head: Ehrgeizige Einstellung im gesamten Team

Patrick Head erklärt in welchen Bereichen man sich 2003 verbesserte und warum man 2004 ein noch ernsthafterer Titelanwärter sein sollte

(Motorsport-Total.com) - Mit gemischten Gefühlen blickt Patrick Head, der Technische Direktor von BMW-Williams, auf die Saison 2003 zurück.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (Technischer Direktor WilliamsF1)

Head hat 2003 Verbesserungen in vielen Bereichen bei BMW-Williams festgestellt

War man zu Saisonbeginn vom Titelgewinn weit entfernt gewesen, sah man nach einer Aufholjagd wenige Rennen vor Saisonende plötzlich wie der neue Weltmeister aus, ehe man die Meisterschaft durch eine unglückliche Kombination aus technischen Problemen, Fahrfehlern, taktischen Fehlentscheidungen und dem fehlenden Quäntchen Glück verspielte.

Head: Williams und BMW waren sehr enttäuscht

"Einerseits gibt es einige Dinge die wir bedauern, andererseits haben wir aber auch einen bedeutenden Fortschritt in diesem Jahr erzielt. Wir bei Williams und BMW waren sehr enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist unsere Präsenz in der Fahrerwertung zu halten, und dass wir in Indianapolis in der Konstrukteurswertung zurückfielen", erklärte Patrick Head gegenüber 'ESPN'.

2003 verbesserte man sich in allen Bereichen, außer in der Qualifikationsleistung

"Was die Konkurrenzfähigkeit auf den verschiedenen Strecken anbelangt, haben wir uns jedoch beträchtlich verbessert. Unsere Rennperformance ist ebenfalls besser gewesen. Wenn wir im Vergleich zum Vorjahr überhaupt in einem Bereich einen Schritt zurück gemacht haben, dann in unserer Qualifikationsleistung. Allerdings kommt es für mich mehr auf das Rennen als die Qualifikation an. Im nächsten Jahr müssen wir aber beides hinbekommen", so der 57-Jährige.

Ab Monaco verstand man den FW25 plötzlich

Dass der FW25 zu Jahresbeginn als "Schildkröte" verspottet wurde, durch kontinuierliche Verbesserungen im Bereich Aerodynamik und ausgiebige Testfahrten aber plötzlich konkurrenzfähig gemacht werden konnte, hat das Team eine wichtige Lektion gelehrt. Dabei war die plötzliche, gar wundersame Verwandlung des Autos ein wenig auch ein Zufallsprodukt.

"In Monaco", erinnert sich Head, "gab es eine Veränderung was unsere Herangehensweise an die Abstimmung des Autos betraf, was durch Probleme am ersten Tag des Freien Trainings provoziert wurde. Diese Änderung stellte sich dann aber als nützlich heraus", verriet der Brite.

Die sich an den Monaco-Grand Prix anschließende dominante Phase von BMW-Williams sei aber auch ein Ergebnis der außergewöhnlichen harten Arbeit der Aerodynamikabteilung und der Verbesserungen auf dem Reifensektor und in anderen Bereichen gewesen.

"Im gesamten Team ist diese ehrgeizige Einstellung vorhanden"

Auch wenn man am Ende dieses Jahres nicht Weltmeister wurde, so bleibt dem Team aber die Erkenntnis, dass man dieses Ziel von der reinen Leistungsfähigkeit des Gesamtpakets hätte erreichen können. Der verfehlte Titelgewinn hat sich auf die Moral und Motivation aber nicht negativ ausgewirkt. Eher das Gegenteil trifft zu, denn die Vorbereitungen auf 2004 verfolgt man besonders gewissenhaft.

"Im gesamten Team ist diese ehrgeizige Einstellung vorhanden", berichtet Patrick Head von einer guten Stimmung im Team. "Wir arbeiten am neuen Auto und werden davon profitieren was wir mit dem FW25 gelernt haben", ist er überzeugt, dass der FW26 ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und von Beginn an schnell sein wird.

Laut seinen Worten werde man nämlich sicherstellen, dass man den gleichen Fehler wie in diesem Jahr - die nicht zufrieden stellende Wettbewerbsfähigkeit in den ersten vier Rennen der WM - nicht noch einmal macht.