Haug: Wir werden auch mal sehr deutlich

(Motorsport-Total.com) - Es hat zwar im Vorfeld des Großen Preises der Türkei bei McLaren-Mercedes eine Aussprache gegeben, aber es wäre ein Wunder, würde die Spannung zwischen den beiden Fahrern von der einen auf die andere Sekunde verschwinden - Händeschütteln und gemeinsames Playstation-Spielen hin oder her.

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Norbert Haug will ein hartes aber faires Duell zwischen seinen Fahrern

"Es wird immer schwierige und delikate Situationen geben", weiß Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung', dass man zu jeder Zeit wieder mit ein wenig Zoff rechnen muss. "Uns ist klar, dass in dieser Konstellation Konfliktstoff steckt. Wir als Team wollen dafür sorgen, dass es einen offenen, fairen Kampf geben kann."#w1#

Alonso polterte in Istanbul schon wieder in Richtung seines Teams, erklärte, dass er das Gefühl hat, dass er dem Team bisher mehr gebracht hat, als er von ihm zurückbekommen hat. Nach Meinung des Deutschen gehört es dazu, dass jeder sein Revier abstecke und dazu auch die Medien nutzt: "Aber wenn uns das zu weit geht, dann werden wir sehr deutlich."

Die Fahrer hätten eingesehen, dass sie dem Team und sich mit der Aktion im Budapest-Qualifying keinen Gefallen getan haben. Am Donnerstag habe man mit ihnen besprochen, dass "die Teamziele absolut respektiert werden müssen". Dies hätten beide Piloten akzeptiert. In Ungarn sei das seit Jahren ausgegebene Ziel des Teams, keine Punkte zu verschenken, nicht umgesetzt worden: "Das soll so nicht wieder vorkommen. Und das sagt die Teamleitung als Arbeitgeber."

Ein Formel-1-Team sei "keine Harmonietruppe", aber es sollte sich "schon ein Familiengefühl einstellen" und es müsse ein "gegenseitiger Respekt" vorhanden sein: "Wenn man Leuten ein gutes Gefühl gibt, wenn man sie fair behandelt, dann bekommt man das - in der Regel - mit gleicher Münze zurückgezahlt. In Ungarn ist da etwas dazwischengekommen."

Fernando Alonso hatte mehrmals erklärt, dass er sich gegenüber Lewis Hamilton vom Team benachteiligt fühlt und Abwanderungsgelüste geäußert, was Haug verklausuliert wie folgt kommentiert: "Falls ein Fahrer - welcher auch immer - das (gleichberechtigt behandelt zu werden; Anm. d. Red.) nicht glauben sollte, dann muss er sich selber in die Pflicht nehmen, oder - wenn gar nichts anderes machbar ist - sich gar nach Alternativen umschauen. Und das Team natürlich auch."