• 01.02.2011 16:26

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Haug: "Wir bewegen uns in die richtige Richtung"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug über die Lehren aus der vergangenen Saison, die Fortschritte bei den Silberpfeilen und die Ziele für das Rennjahr 2011

(Motorsport-Total.com) - Nach der schwierigen Saison 2010 hat man bei Mercedes nur eines im Sinn: Besserung: Das Team um Nico Rosberg und Michael Schumacher soll 2011 dazu in der Lage sein, aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren und Siege zu holen. Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist zuversichtlich, dass die harte Arbeit des Winters und die Entwicklung am W02 schon bald einige Früchte tragen werden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef), Ross Brawn (Teamchef), Nico Rosberg

Mit dieser Mannschaft und dem W02 will Norbert Haug 2011 den ersten Sieg holen

Man dürfe zwar nie zu optimistisch sein, könne aber festhalten: "Alle haben sehr hart gearbeitet", sagt Haug in Valencia. "Das Auto wurde in der Zwischenzeit vorgestellt. In meinen Augen ist es ein sehr ausgeklügeltes Fahrzeug und ein großer Fortschritt für uns. Wir alle wissen: Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2009 veränderten sich viele Dinge im Team", erläutert der Mercedes-Sportchef.


Fotos: Präsentation des Mercedes MGP W02


"Das sind mittlerweile alte Geschichten. Unsere Möglichkeiten waren einfach nicht gut genug, um ein besseres Ergebnis als den vierten Platz in der WM einzufahren. Es gab einige bessere Rennen, einige Höhepunkte - zum Beispiel Monaco. Dort war unsere Leistung besser, wobei wir andere Probleme hatten. Südkorea war auch gut. Alles in allem belegten wir den vierten Rang der Konstrukteure."

Bis zum ersten Rennen kommen einige Updates

"Dieses Resultat hatten wir unterm Strich auch verdient. Davon ausgehend wollen wir uns steigern", kündigt Haug an und ergänzt: "Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet. Am neuen Auto wurde sehr viel Arbeit verrichtet. Wir setzten viele allgemeine Verbesserungen um." Noch ist allerdings nicht aller Tage Abend: "Wie alle anderen Teams, so sage auch ich: Das ist die erste Version dieses Autos."

"Was unser großes Fernziel ist, ist vollkommen klar." Norbert Haug

"Jeder will natürlich so früh wie möglich auf die Strecke. Es wird bis zum ersten Rennen aber noch weitere Updates geben. Die hier vorgestellten Fahrzeuge werden beim ersten Grand Prix des Jahres sicherlich ganz anders aussehen", meint Haug. "Was unser großes Fernziel ist, ist vollkommen klar. Wir brauchen einfach etwas Zeit. Wir haben viele kompetente und hart arbeitende Leute bei uns."


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Valencia


Man habe die nötigen Voraussetzungen, "um ein Siegerauto zu bauen", stellt der Mercedes-Sportchef heraus. "Wir müssen lernen und zur richtigen Zeit die richtigen Schritte machen. In meinen Augen bewegen wir uns in die richtige Richtung. Gleichwohl muss man natürlich festhalten: Die Konkurrenz ist stark. Es wird nicht einfach sein, aber das war es ja auch noch nie", gibt Haug zu Protokoll.

Mercedes: Der erste Sieg ist das Ziel

"Wenn ich mich recht erinnere, war das nächste Jahr stets noch eine größere Herausforderung und noch schwieriger als das vorherige. Das liegt nun einmal in der Natur dieses Wettbewerbs. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass wir letztendlich ans Ziel gelangen werden", sagt der Deutsche. "Einfach, weil wir Schritt für Schritt vorgehen und die richtige Richtung eingeschlagen haben."

"Ich denke daher, dass die Zutaten vorhanden sind." Norbert Haug

Dieser Weg soll letztendlich auf das oberste Siegertreppchen führen. "Das ist das Ziel", bestätigt Haug am Rande des Testauftakts in Spanien. "Wenn ich hier sitzen und sagen würde, 'wir wollen nicht gewinnen', dann würde mir das zunächst sowieso niemand glauben. Wir müssen uns solche Ziele setzen. Wir haben bereits Rennen und auch Titel gewonnen - Ross, Michael und auch Mercedes."

"Ich denke daher, dass die Zutaten vorhanden sind. Die Formel 1 hat allerdings eine neue Ära erreicht. Es gibt diverse Beschränkungen und vielleicht auch einen anderen Ausgangspunkt als noch vor ein paar Jahren. Wir wollen dennoch gewinnen und das werden wir auch schaffen", kündigt Haug an. "Ich kann aber nicht versprechen, ob das drei, vier oder fünf, 17 oder 25 Rennen dauern wird."