• 01.02.2011 14:00

  • von Roman Wittemeier

Mercedes: Posten für Ersatzfahrer noch vakant

Mercedes hatte sich nach dem Abschied von Nick Heidfeld 2010 keinen neuen Ersatzpiloten gesucht, will dies nun jedoch tun: Kein Kontakt zu Nico Hülkenberg

(Motorsport-Total.com) - Seitdem Nick Heidfeld im vergangenen Jahr seine neue Chance bei Sauber bekommen hatte, war das Mercedes-Team ohne Ersatzpilot zu den weiteren Rennen gereist. Man gab sich gelassen, hielt nach eigener Aussage einen "Notfallplan" für einen etwaigen Ausfall von Michael Schumacher oder Nico Rosberg bereit, aber wollte keinen dritten Mann fest engagieren.

Titel-Bild zur News: Mercedes

Beim Mercedes-Werksteam ist ein interessanter Job zu vergeben

Diese Haltung gibt man beim Werksteam in diesem Jahr auf. Mercedes wird voraussichtlich einen neuen Test- und Ersatzpiloten verpflichten. "Man kann viel Arbeit im Simulator erledigen", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Man kann vielleicht einen Shakedown fahren, aber keine echten Tests. Die Zeit auf der Strecke ist absolut limitiert. Dennoch braucht man jemanden, den man vielleicht besser Ersatzfahrer nennt."

Die Einsatzmöglichkeiten für die Piloten aus der zweiten Reihe halten sich zumindest im echten Cockpit in Grenzen, gleichzeitig sind aber die Arbeiten im Simulator in den vergangenen Jahren immer intensiver geworden. Zuletzt hatte man mehrfach Anthony Davidson im entsprechenden Simulator von Mercedes eingesetzt. Der Brite hatte solche Jobs für die Vorgängerteams Honda und Brawn ebenfalls erledigt.

Der Peugeot-Werkspilot für Le Mans hat in seiner Zeit bei Minardi, BAR, Honda und Super Aguri zwischen 2002 und 2008 bereits 60 Grands Prix bestreiten dürfen. Davidson würde demnach gut in das Anforderungsprofil passen. "Es müsste jemand sein, der Punkte holen kann, falls einer unserer Piloten mal ausfällt. Es muss jemand sein, der kurzfristig ins Auto springen und einen guten Job machen kann", sagt Haug.

"Wir arbeiten derzeit daran und gehen davon aus, dass wir einen Ersatzfahrer haben werden", erklärt der Mercedes-Motorsportchef. Nico Hülkenberg kam für diesen Job offenbar nicht in Frage. "Wir haben ein paar Ideen, wer dritter Mann werden könnte, aber zu Nico Hülkenberg gab es diesbezüglich keinen Kontakt. Er hat sich im vergangenen Jahr gesteigert. Wer die GP2 gewinnt und in der Formel 1 auf die Pole-Position fährt, der bringt alles mit. Aber wir verhandeln nicht mit ihm. Er steht bei Force India unter Vertrag."