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Haug: "Nichts ist unmöglich"
Mercedes will Außenseiter-Chance nutzen - Motorsportchef Norbert Haug lobt Kimi Räikkönens "wunderbare Arbeit"
(Motorsport-Total.com/sid) - Nichts ist unmöglich - nach diesem Motto will Mercedes-Sportchef Norbert Haug die Außenseiterchance der Silberpfeile auf einen WM-Titel in dieser Formel-1-Saison nutzen. "Ich weiß, dass vom Außenseiter gesprochen wird, aber in diesem Jahr haben schon mehrfach die Außenseiter gewonnen", sagte Haug im Vorfeld des Großen Preises der USA dem Sport-Informations-Dienst (sid).

© xpb.cc
Kimi Räikkönen besitzt laut Haug immer noch gute Titelchancen
"Natürlich konzentriert sich im Moment alles auf Michael Schumacher und Juan Montoya, weil sie die meisten Punkte haben, aber nicht uneinholbar mehr Punkte als Kimi Räikkönen", meinte der Schwabe. "Iceman" Räikkönen liegt vor dem 16. von 17 WM-Läufen mit 75 Punkten sieben Zähler hinter Spitzenreiter und Titelverteidiger Schumacher (82), Montoya hat vier Punkte mehr (79) auf dem Konto als der Finne.
Dabei hatte Haug zu Saisonbeginn "sicher nicht" damit gerechnet, dass McLaren-Mercedes im vorletzten Rennen immer noch mit einer weiterentwickelten Version des Vorjahresautos MP4-17 unterwegs ist, aber trotzdem noch Titelchancen hat. "Der MP4-17 und vor allem Kimi haben sehr gute Arbeit geleistet. Und er könnte durchaus noch 15 Punkte mehr haben, wenn wir alles richtig gemacht hätten", erklärte Haug und dachte dabei unter anderem an den Motorschaden vom Nürburgring.
"Fahrerisch unterscheiden sich die drei Titelkandidaten nur minimal. Pro Rennen gesehen liegt nur rund ein halber Punkt dazwischen", rechnete der Mercedes-Mann hoch. Da können in der spannendsten WM-Entscheidung seit Jahren schon kleinste Verbesserungen große Wirkungen zeigen. "Wir reden nicht über neue Motorausbaustufen. Mir wäre es am liebsten, wenn wir nach dem Rennen durch Leistung überzeugt hätten. Wir müssen vor allem konstant und zuverlässig sein", sagte Haug.
Dass die Veranstalter in Indianapolis die Zeremonie der Siegerehrung mit einem McLaren-Mercedes geprobt haben, kommentierte Haug mit einem Schmunzeln: "Besser wäre es, wenn das Auto am Sonntag da hochgefahren würde." Damit es vielleicht zum Sieg reicht, dafür hat McLaren-Mercedes noch einige Änderungen am Silberpfeil vorgenommen und einige Elemente des nicht zur Rennreife gebrachten MP4-18 einfließen lassen.
Parallel dazu läuft die Entwicklung des Autos für 2004 weiter, das noch in diesem Jahr erstmals fahren soll. Trotz der vielen Schwierigkeiten mit dem neuen, als revolutionär angekündigten neuen Silberpfeil sieht Haug die Saison 2003 nicht als verlorenes Jahr. "Wir haben sportlich das wertvollste Jahr seit vielleicht zwei Jahrzehnten, und wir haben daran mitgewirkt", sagte er: "Wenn das noch zwei Rennen fortgesetzt wird, gibt es einen großen Sieger, den Sport, aber keine Verlierer. Egal, ob am Ende Ferrari, Williams oder wir vorne sind."
Nach dem enttäuschenden Jahr 2002, als Ferrari und Michael Schumacher alle Konkurrenten zu Statisten degradiert hatten, stellten die Silbernen den Anschluss an die Spitze wieder her und feierten dabei zwei Siege und insgesamt sechs zweite Plätze. "Wir sind in diesem Jahr in die richtige Richtung durchgestartet - und wir sind noch nicht am Ende", kündigte Haug an.

