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Überraschung: Provisorische Indy-Pole für Trulli
Trulli peitschte seinen Renault sensationell zur Freitags-Pole in Indianapolis vor Barrichello ? Regen setzte ab Halbzeit ein
(Motorsport-Total.com) - Durchaus unterhaltsam begann heute das vorletzte Grand-Prix-Wochenende dieser Saison in Indianapolis ? das erste Qualifying stellte da keine Ausnahme dar: Bestzeit fuhr angesichts der Streckencharakteristik völlig überraschend Jarno Trulli (Renault), im dritten von vier Fahrerpaketen setzte dann auch noch starker Regen ein.

© xpb.cc
Jarno Trulli ist mit drei Bestzeiten der Mann des Freitags in Indianapolis
Eröffnet wurde die Session von WM-Leader Michael Schumacher (9.), der seinen Ferrari zu einer Zeit von 1:10.736 peitschte. Seine Runde sah optisch fehlerlos aus, wegen der anfangs für gewöhnlich rutschigen Bedingungen hatte er aber keine Chance auf die Spitzenpositionen. Maßstab des Deutschen war schon eher Juan-Pablo Montoya (5.), der ihm im BMW-Williams fast vier Zehntel Rückstand aufbrummte.
Trulli nutzte Bedingungen und fuhr starke Bestzeit
Vom WM-Kampf nicht beeindrucken ließ sich Jarno Trulli, heute in allen drei Sessions schnellster Mann und damit klarer Dominator des Freitags in Indianapolis. Der Italiener war im ersten und zweiten Sektor klar Schnellster und büßte nur im letzten Abschnitt mit der Steilkurve wegen des fehlenden Top-Speeds einige Zehntel ein. Unterm Strich kam er auf eine Zeit von 1:09.566, immerhin 0,269 Sekunden schneller als Rubens Barrichello (Ferrari).
Nicht ganz so gut in Sektor eins, dafür umso schneller im kurvenreichen Infield war heute Mark Webber, der mit seinem Jaguar-Cosworth die gewohnt starke Freitags-Performance ablieferte und wegen der großen Abstände vorne Platz drei für sich beschlagnahmen konnte. Interessant dabei: Webber kam auf weniger als 340 km/h Top-Speed ? ähnlich wie Trulli, aber deutlich langsamer als BMW-Williams (353) oder Ferrari (345).
Solide zog sich David Coulthard (McLaren-Mercedes) als Sechster aus der Affäre, schließlich konnte er Fernando Alonso (Renault), Michael Schumacher und vor allem seinen Teamkollegen Räikkönen hinter sich lassen, wobei anzumerken ist, dass auch die Bedingungen in der trockenen Phase stark erheblich variiert haben. Die Top 10 komplettierte Jenson Button (BAR-Honda) ? allerdings bereits mit einem massiven Rückstand von 2,281 Sekunden.
Ab Mitte der Session alle Fahrer praktisch chancenlos
Cristiano da Matta (Toyota), Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) und Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) auf den Positionen elf bis 13 erwischten noch halbwegs trockene Bedingungen, ab Olivier Panis (Toyota) setzte dann aber ein heftiger Schauer ein. Die Piloten mussten anschließend auf Intermediates oder gar Regenreifen auf die Strecke gehen und hatten keine Chance mehr auf eine Platzierung in den Top 10.
Am besten zog sich noch Routinier Panis aus der Affäre, Nick Heidfeld (Sauber-Petronas/15.) war auf Intermediates wohl am mutigsten, als er in der Steilkurve voll auf dem Gas blieb. Weniger überzeugend: Firman (Jordan-Ford) und Wilson (Jaguar-Cosworth) auf den Plätzen 17 und 18. Langsamer war nur noch Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth), dessen Teamkollege Jos Verstappen nach der Aufwärmrunde mit einem Defekt sichtlich frustriert an die Box kommen musste.
Generell lassen sich wegen der wechselhaften Bedingungen aus dem heutigen Klassement kaum Tendenzen ablesen, abgesehen davon, dass Michelin im Trockenen wieder besser aufgestellt zu sein scheint als zuletzt in Monza. Das große Fragezeichen bleibt sicher Renault, denn eigentlich sollten die Franzosen wegen der langen Geraden und wegen des schlechten Motors einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den absoluten Top-Teams haben.

