McLaren-Mercedes: "Raum für Verbesserungen"

"DC" heute schneller als Räikkönen, aber noch keine Vorentscheidung im WM-Kampf ? "Silberpfeile" haben noch etwas im Köcher

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren-Mercedes steht das vorletzte Rennen ganz im Zeichen der Weltmeisterschaft, denn Kimi Räikkönen könnte schon am Sonntag all seine Titelchancen verspielen. Der heutige Trainingsauftakt in Indianapolis verlief nicht besorgniserregend, dennoch war der "Iceman" langsamster des WM-Trios.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war heute von allen WM-Anwärtern der langsamste

Unterm Strich reichte dem Finnen eine durchschnittliche Runde zu Platz neun, 1,190 Sekunden hinter der Spitze, vier Zehntel hinter Montoya, praktisch gleichauf mit Schumacher. Besorgt, Kimi? "Nein", entgegnete der Finne, "denn das Auto hat sich gut angefühlt, obwohl wir wegen des Regens am Vormittag nur sehr begrenzt Zeit zum Testen hatten. Außerdem war meine Runde nicht besonders gut, ich baute früh einen Fehler hinein. Daher glaube ich, dass wir morgen besser sein werden."

"Raum für Verbesserungen" sieht auch David Coulthard, heute erstaunlich stark unterwegs und damit zum ersten Mal seit geraumer Zeit aus eigener Kraft schneller als der Teamkollege. Dementsprechend optimistisch gab er sich nach der Session: "Am Morgen konnten wir nur einen wirklich ernsthaften Run auf Trockenreifen hinlegen, daher war das Qualifying eine Reise ins Unbekannte. Angesichts der Umstände war es aber ein brauchbares Resultat und ich freue mich auf morgen."

Der Schotte betonte weiterhin, er sei "ein bisschen besorgt" gewesen, als er die ersten Regentropfen auf seinem Visier registrierte, weshalb er automatisch ein wenig vorsichtiger zu Werke ging. Und: "In der letzten Kurve vor Start und Ziel bin ich ein bisschen quer gestanden." Die Auswertung der Daten bestätigt diese Behauptung Coulthards, denn im letzten Sektor ließ er gleich vier Zehntelsekunden auf die Schnellsten liegen.

Teamchef Ron Dennis äußerte sich gewohnt knapp und gelassen zum Ausgang der heutigen Session: "Das ständig wechselnde Wetter spiegelt sich in den Positionen wider. Unsere Meteorologen sagen bessere Bedingungen für den Rest des Wochenendes vorher, was uns sicher allen liegen würde." Im Besonderen wird er dabei Michelin im Kopf gehabt haben, denn bei Nässe waren die französischen Pneus um bis zu zwei Sekunden unterlegen.

Das Schlussfazit ließ sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug nicht nehmen: "Eine Qualifying-Sitzung, die kein echtes Bild der Konkurrenzfähigkeit des Feldes zulässt, weil die Strecke mit jeder Runde schneller geworden ist, bis der Regen eingesetzt hat. Die drei Anwärter auf den WM-Titel liegen aber auf den Positionen fünf, acht und neun relativ eng beisammen."