Haug meidet Prognosen für das WM-Finale

Mercedes-Sportchef Norbert Haug weiß, dass der WM-Titel praktisch verloren ist, dennoch geht er zuversichtlich in die letzten Rennen

(Motorsport-Total.com) - 25 Punkte Rückstand müsste Kimi Räikkönen in den letzten drei Rennen der Saison 2005 aufholen, um noch Formel-1-Weltmeister zu werden. Anders ausgedrückt: Fernando Alonso reicht beim Grand Prix von Brasilien in zwei Wochen schon ein dritter Platz zum Titel. Mission impossible? Nicht für Norbert Haug: Der Mercedes-Sportchef gibt sich weiterhin kämpferisch.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Hält nichts von Prognosen, ist aber dennoch zuversichtlich: Norbert Haug

"Ich sehe die Situation immer noch gleich", meinte er nach dem gestrigen Rennen in Spa-Francorchamps gegenüber 'Premiere'. "Die vier Rennen mit sieben Punkten seit Saisonbeginn hängen uns nach, aber seitdem läuft es. Wir haben seit Hockenheim vier Rennen gewonnen, acht insgesamt. Das ist eine gute Bilanz. Achtmal gewinnen in elf Rennen kann sich sehen lassen. In den letzten drei Rennen sind wir auch zuverlässig gefahren."#w1#

Doch während McLaren-Teamchef Ron Dennis ("Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!") stur jede noch so kleine Chance groß reden will, ist Haug insgeheim wohl doch klar, dass es dieses Jahr nicht mehr klappen wird. Stattdessen versucht er, aus den sensationellen Leistungen seit Beginn der Europasaison Mut zu schöpfen und diesen noch in Einzelsiege bei den verbleibenden Grands Prix und somit in Motivation für den Winter umzuwandeln: "Unsere Richtung stimmt. Auf die bauen wir auf", sagte er.

"Vorhersagen waren noch nie unser Ding, aber es ist so, dass wir seit Imola das Auto haben, dass das kann, und auch das Team, das dass kann", fuhr der Deutsche fort. "Es gab ein paar Rückschläge, um das Motorenthema anzusprechen. Das hat uns 17 Punkte gekostet. Wenn man stehen bleibt und nicht zu Ende fährt, sind es meistens zwölf Punkte - zwei für den Gegner und zehn für einen selbst. Insofern war einfach der Saisonbeginn das Problem, aber seither läuft es eigentlich gut."

Der bevorstehende Grand Prix von Brasilien, so glaubt Haug, müsste McLaren-Mercedes entgegenkommen, ebenso wie die Kurse im japanischen Suzuka und im chinesischen Shanghai. Aber: "Die Strecken, die jetzt kommen, sollten eigentlich gut sein, doch Prognosen sind nicht mein Ding und bringen auch nichts", ließ er abschließend wieder einmal einen seiner inzwischen fast schon berühmten Standardsprüche vom Stapel...