Haug hatte Button "schon immer auf der Liste"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug outet sich als großer Fan von Jenson Button: Der Brite sollte vor zehn Jahren verpflichtet werden

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ist derzeit nicht nur der dominierende Mann im Grand-Prix-Zirkus, sondern so ganz nebenbei auch bester Mercedes-Pilot in der Formel 1. Da die Stuttgarter mit dem McLaren-Rennstall nach wie vor hinterherhinken, wird Brawn mit Button zu einem wichtigen Aushängeschild für den deutschen Automobilbauer. Nach wie vor klebt zwar kein Stern auf dem BGP 001, aber alle Welt wird immer wieder darüber in Kenntnis gesetzt, dass im Heck des Brawn-Autos ein Benz steckt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button führt die Weltmeisterschaft 2009 nach sechs Saisonrennen an

"Jenson Button hat jetzt viele Bewunderer", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Der britische Pilot steht nach fünf Siegen aus sechs Saisonrennen angeblich auf der Einkaufsliste vieler Teams. Auch bei McLaren-Mercedes arbeitet man offenbar bereits an der Zukunft. Nico Rosberg könnte angeblich Heikki Kovalainen ablösen - aus Sicht des deutschen Herstellers ein schönes Szenario.#w1#

Aber nicht nur Rosberg, sondern auch Button wäre womöglich ein Volltreffer. Immerhin hätte McLaren-Mercedes mit einem Duo Hamilton/Button die gesamte britische Nation hinter sich. "In meinem Fall ist es so, dass ich schon vor zehneinhalb Jahren versucht habe, ihn zu verpflichten", gab Haug zu. "1998/99 war er mit Steve Robertson bei uns in Fellbach im Büro." Doch der Manager von Button konnte sich damals nicht mit den Stuttgartern einigen.

Button 1999: Es hätte auch Mercedes sein können

"Er ist dann in England Formel 3 gefahren und nicht zu uns gekommen, aber wir haben versucht, mit ihm zu arbeiten, weil er uns damals schon aufgefallen ist", sagte Haug weiter. Manager Robertson, der früher selbst aktiver Rennfahrer war und unter anderem gemeinsam mit Kimi Räikkönen ein Team in der Britischen Formel 3 betreibt, brachte Button nur ein Jahr nach den erfolglosen Verhandlungen mit Mercedes bei Williams unter. Der Schritt in die Königsklasse war für den britischen Formel-Ford-Meister von 1998 geschafft.

"Danach ist er hie und da große Rennen gefahren wie das in Ungarn, als er seinen ersten Sieg geholt hat - damals nicht im besten Auto", erinnerte sich Haug an die Formel-1-Glanzlichter von Button. "Er war sehr auffällig in seinem ersten Jahr in Spa, als er vom dritten Startplatz losgefahren ist. Spa ist bekanntlich eine Rennstrecke für Männer, aber er war damals ein 20-jähriger Bursche und hat das sehr gut geregelt. Ich hatte ihn schon immer auf der Liste."

¿pbvin|512|1595||0pb¿Nach den ersten beeindruckenden Duftmarken mit Williams zeigte Button in den folgenden Jahren mit Benetton, BAR und Honda immer weniger Höhepunkte. Er drohte schon "ewiges Talent" genannt zu werden. Haug erklärte: "Wer weiß, ob er so gut geworden wäre, wie er jetzt ist, wenn er nicht dieses tiefe Tal miterlebt hätte? Er hat sicherlich den Kopf hochgehalten und ist jetzt auch ein ausgesprochen angenehmer Bursche, der im Erfolg sehr bodenständig geblieben ist. Deshalb freue ich mich für ihn."

Button packt die große Brawn-Chance 2009 bislang beim Schopfe. "Der Punkteschnitt ist nach sechs Rennen einmalig. Das sieht wie ein Durchmarsch aus", sagte der Mercedes-Motorsportchef, der die WM dennoch für offen hält. "Ich denke, dass das Brawn-Auto auf den kommenden Strecken auch gut sein wird, aber es kann trotzdem sein, dass einer der Verfolger einen Riesenschritt macht. Es kann sein, dass jemandem der Knoten aufgeht - das kann auch bei uns sein, hoffentlich. Dann macht man gleich mehrere Plätze gut."

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