Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Haug: "Ferrari ist in Melbourne klarer Favorit"
Die Motorsportdirektoren von Mercedes-Benz (Norbert Haug) und BMW (Gerhard Berger) schieben die Favoritenrolle auf die Konkurrenz
(Motorsport-Total.com) - Während Michael Schumacher in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel gewinnen will, wollen die beiden deutschen Automobilhersteller Mercedes-Benz und BMW zusammen mit den Teams von McLaren und Williams dem Wahlschweizer das Leben schwer machen. Sie wollen beide mit Michael Schumacher um die Formel-1-Weltmeisterschaft kämpfen, auch wenn Vorhersagen bisweilen schwer zu treffen sind.

© OnlineSport
Norbert Haug ist mit den bisher absolvierten Testfahrten zufrieden
"Der große Vergleich findet erst im Qualifying in Melbourne statt", erklärte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger in einem Interview mit der 'motorsport aktuell'. "Bis dahin ist alles offen." Das sieht auch Mercedes-Benz-Motorsportdirektor Norbert Haug so. Der McLaren-Mercedes-Rennstall testete bisweilen meist alleine ohne Konkurrenz, weshalb das britisch-schwäbische Team nur wenige Vergleiche mit der Konkurrenz hat. Aber "wenn man jetzt schon wüsste, wie die Rennen und die Saison ausgehen, dann hätten wir wenig Zuschauer", sagte Norbert Haug in der Fachzeitschrift.
Obwohl das Team von Ron Dennis erst für diese Saison 2002 von Bridgestone- auf Michelin-Reifen gewechselt hat, glaubt Norbert Haug, dass sein Team mit David Coulthard und Neuzugang Kimi Räikkönen in der Lage sein wird, mit um den WM-Titel zu kämpfen. "Wenn wir die richtige Ausrüstung haben", so der Schwabe, "können wir gewinnen."
Berger: Wollten 2002 einen größeren Schritt machen
Die bisherigen Testfahrten verliefen für das McLaren-Mercedes-Team sehr erfreulich. "Insgesamt standen wir bei rund 7.000 Testkilometern nur dreimal wegen einem Motorproblem still", berichtet der 49-Jährige weiter. Auch Gerhard Berger ist mit den bisher absolvierten Testfahrten des BMW-Williams-Teams zufrieden, wenn gleich man bei BMW-Williams offenbar an der Grenze der Leichtbauweise angekommen ist. "Die echten Motorschäden halten sich in Grenzen, die Schäden treten an der Peripherie auf ? da eine Welle gebrochen, dort ein Öl- oder Wasserleck, vieles geht auf die Leichtbauweise zurück", erklärte der Österreicher.
Bis zum Saisonstart am 3. März sind es nur noch wenige Tage. Auch wenn man bei BMW-Williams zuletzt mit den Fortschritten ganz zufrieden war, gibt Gerhard Berger zu, dass "wir vom letzt jährigen zum diesjährigen Auto einen größeren Schritt machen wollten und hoffentlich noch machen werden", so der ehemalige Formel-1-Rennfahrer. Auch Norbert Haug sieht die Favoritenrolle für den Saisonstart nicht bei seinem Team. "Für den Saisonbeginn ist Ferrari klarer Favorit", so der Mercedes-Benz-Motorsportdirektor, der den Vorteil vor allen bei den Reifen sieht. "Ich schätze Bridgestone zu Saisonbeginn stärker ein, aber ich sehe kurz bis mittelfristig bei Michelin Potenziale, die dazu beitragen können, dass wir uns Vorteile erarbeiten."
Haug: Toyota könnte die Überraschung der Saison sein
Unter Druck setzen unterdessen die beiden Motorsportdirektoren das in Köln ansässige Toyota-Team. "Die müssen sich im Mittelfeld etablieren", so der zehnfache Grand-Prix-Sieger. Norbert Haug ergänzt: "Ich kann mir Toyota als die Überraschung der Saison vorstellen."
Was halten die Motorsportdirektoren vom Vorhaben, künftig die Motorenzahl pro Grand-Prix-Wochenende zu begrenzen? "Der Vorschlag stammt von uns", so Norbert Haug. Auch Gerhard Berger stimmt dem Vorschlag grundsätzlich zu, warnt aber vor einer zu schnellen Umsetzung: "Mit einer gewissen Vorlaufzeit kann sich jeder mit solchen Vorschlägen anfreunden. Die Idee ist ein Beitrag zur Kostensenkung."

