Haug: Bell, Willis und Costa sind "großartig"

Norbert Haug schwört auf die aufgerüstete Mercedes-Technikabteilung, glaubt aber nicht, dass Bob Bell, Geoff Willis oder Aldo Costa den Unterschied machen können

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat die technische Abteilung im Vorjahr stark aufgerüstet. Das Team schaltete regelmäßig Annoncen, um weitere Mitarbeiter zum Standort Brackley zu locken, im Laufe der Saison wurden dann mit Bob Bell (früher Renault), Geoff Willis (früher Williams, BAR/Honda und Red Bull) und Aldo Costa (früher Ferrari) der Reihe nach drei ehemalige Technikchefs verpflichtet.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Fünf aktuelle oder Ex-Technikchefs nahmen auf den F1 W03 Einfluss

Der Papierform nach ist Mercedes also hervorragend aufgestellt, doch verderben zu viele Köche den Brei? Daran glaubt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug keinesfalls. Für ihn ist klar, dass die Neuzugänge die Truppe "Schritt für Schritt" nach vorne bringen werden. "Sie alle waren bereits Teil von sehr erfolgreichen Teams", spielt er darauf an, dass das neue Trio weiß, was nötig ist, um Erfolg zu haben. "Wir alle sind sehr motiviert, den Silberpfeil zu einem Sieger zu machen."

F1 W03: Bell, Willis und Costa nahmen Einfluss

Von Zuversicht im Hause Mercedes möchte Haug aber nicht sprechen - und erklärt, warum: "Man sollte nie zuversichtlich sein. Wir sollten unsere Köpfe zusammenstecken, motiviert sein und sehr hart arbeiten. Sobald man zuversichtlich ist, lässt man etwas nach."

Nico Rosberg, Ross Brawn (Teamchef), Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef), Michael Schumacher

Gelingt es Mercedes, mit dem neuen F1 W03 endlich zu siegen? Zoom

Trotzdem vertraut er seinen neuen Spitzenkräften voll und ganz. "Ich denke, dass diese Leute großartig sind. Sie haben die Erfahrung, sie sind still und haben eine große Expertise. Sie wissen, wovon sie sprechen." Er ist sicher, dass das Dreigestirns bereits auf den F1 W03 Einfluss nehmen konnte: "Ihr Input ist definitiv in diesem Auto, vor allem der von Bob, der im April zu uns kam. Geoff kam Mitte Oktober und Aldo im Dezember."

Obwohl die Basis des neuen Autos bereits gelegt war, als Willis und Costa zum Team stießen, konnten sie dem Auto ihren Stempel aufdrücken. Das liegt laut Haug daran, dass es "nicht nur um die Zeichnungen und das reine Design", geht, "sondern auch um die Ausführung. Die Leute, die all die Teile herstellen, die Disziplin, die dafür notwendig ist - es ist ein Puzzle. Es muss zusammenpassen."

Haug glaubt an Mannschaft

Dennoch ist er nicht der Meinung, dass einer der Neuankömmlinge Mercedes vom Punktesammler zum WM-Kandidaten machen wird. "Es gibt keine magischen Schalter, den ein Kerl umlegt", meint er. "Es geht um eine Mannschaftsleisung. Aber Ross ist der Boss und er steuert die Dinge in die richtige Richtung."

Wie lange es dauern wird, bis Mercedes endlich siegfähig sein wird, hängt laut Haug nicht nur vom Team selbst ab, sondern auch von der Konkurrenz: "Wenn man ein sehr gutes Auto und die Konkurrenz ein sehr sehr gutes Auto gebaut hat, dann wird es schwierig. Ich denke aber, dass wir sehr gut vorbereitet sind." Er sieht sein Team auf dem richtigen Weg: "Man kann nicht über die anderen drüber springen, sondern man muss sehr konzentrierte Bemühungen setzen - und das tun wir."