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Hat Klien sein Ticket für das A-Team heute gelöst?
Mit seinem bisher besten Formel-1-Resultat hat sich Christian Klien heute vermutlich sein Stammcockpit bei Red-Bull-Ferrari gesichert
(Motorsport-Total.com) - Nach den Startpositionen sechs und vier in São Paulo und Suzuka ließ Christian Klien heute in Shanghai als Fünfter im Rennen ein weiteres Highlight folgen. Der jüngste Fahrer im 20-köpfigen Starterfeld hatte zwar Glück und während der Safety-Car-Phase das richtige Händchen für die Strategie, fuhr aber auch die viertschnellste Runde insgesamt und überzeugte damit seine Kritiker.

© xpb.cc
Zu Platz fünf in Shanghai gratulierte Christian Klien auch Teamchef Horner
Bisher hatte man dem Vizemeister der Formel-3-Euroserie von 2003 stets vorgeworfen, dass er zwar auf eine Runde extrem schnell, aber auf die komplette Distanz zu unkonstant sei, doch mit dem letzten Auftritt dieser Saison in China bestätigte er das Vertrauen, das Red Bull schon seit der Kartzeit in ihn setzt. Damit dürfte Klien auch das Ticket für 2006 endgültig gelöst haben, denn noch ist nicht ganz klar, ob er im A- oder im B-Team unterkommen wird.#w1#
Selbst Marko lobte Kliens Vorstellung in Shanghai
"Christian ist nach der Safety-Car-Phase sensationell gefahren - konstante und richtig schnelle Rundenzeiten", lobte der sonst kritische Motorsportbeauftragte von Red Bull, Helmut Marko. "Das war genau die richtige Strategie, denn er hatte gerade noch genug Benzin, dass man ihn nicht unbedingt hereinholen musste. Auch nach dem Tanken ging er eine eindrucksvolle Pace weiter. Wenn der erste Teil des Rennens auch so gut gelaufen wäre, wäre eine noch bessere Platzierung möglich gewesen."
Dass der knorrige Ex-Formel-1-Pilot, der heute als enger Vertrauter von Dietrich Mateschitz und Aufpasser von Teamchef Christian Horner gilt, Klien dermaßen lobt, lässt vermuten, dass die Cockpits für 2006 intern schon so gut wie fix vergeben sind: David Coulthard und Klien im A-Team, Vitantonio Liuzzi und Scott Speed in der neuen Squadra Toro Rosso, die auf den bisher unter dem Namen Minardi bekannten Rennstall aufsetzen wird.
Red Bull wird die Fahrer 2006 nicht mehr rotieren lassen
Eine Fahrerrotation wird es - sehr zu Kliens Freude - jedenfalls nicht mehr geben: "Es war keine einfache Saison, weil ich mir das Cockpit mit Liuzzi teilen musste. Die erste Saisonhälfte war sehr schwierig, weil wir nur die Hälfte der Testfahrten und die Hälfte der Rennen hatten. Da ist es natürlich schwierig, einen Rhythmus hineinzubekommen. Ich hatte aber einen guten Saisonstart, war sogar zweimal in den Punkten. Als ich dann wieder ins Cockpit kam, holte ich gleich einen achten Platz in Kanada", sagte er.
"Dann war es immer so, dass man nicht gewusst hat, ob man im nächsten Rennen noch im Auto ist oder nicht. Das war eine ziemliche Unsicherheit im Team", so der 22-Jährige im Interview mit 'Premiere'. "Es war absolut sehr störend, denn man muss sich auf die Rennen ja auch mental vorbereiten. Dafür braucht man einen Rhythmus, man muss sich aufbauen und Selbstvertrauen haben. Das war so natürlich viel schwieriger."
"Die letzten fünf Rennen wusste ich, dass ich fix fahren kann, und da hat man wirklich gesehen, dass es von Rennen zu Rennen bergauf ging. Es waren sehr gute Qualifyings dabei", sprach er seinen erkämpften sechsten Rang von São Paulo und den glücklichen vierten von Suzuka an, "und dreimal schrammte ich als Neunter ganz knapp an den Punkten vorbei. Dieser Abschluss mit Platz fünf ist natürlich ein schönes Saisonende."
Klien geht von einem Stammplatz bei Red-Bull-Ferrari aus
Glaubst du, dass du 2006 im A-Team fahren wirst, Christian? "Ich hoffe es doch sehr", entgegnete er selbstsicher. "Bis jetzt gibt es noch keine Entscheidung, aber ich glaube schon, dass es in die richtige Richtung geht. Es macht sicher Sinn, wenn ich in diesem Team weiterfahre. Ich habe auch gesehen, dass das Team Vertrauen in mich gewonnen hat, weil ich die meisten Rennen fahren durfte. Wenn man die Leistung ganz genau anschaut, dann hat es sicher gut gepasst."
"Nächstes Jahr ist mein drittes Jahr - und natürlich will man da im besseren Team sein. Ich sehe für das erste Red-Bull-Team mit dem Ferrari-Motor wirklich eine sehr gute Zukunft. Das Team hat ja dieses Jahr schon Potenzial gezeigt. Wir haben einige neue Leute dazubekommen, also denke ich, dass wir nächstes Jahr noch besser dabei sein können. Für einen Fahrer macht es natürlich mehr Spaß, wenn man im besseren Auto sitzt", fügte Klien abschließend an.

