• 17.05.2004 13:45

  • von Fabian Hust

Hat Ecclestone Ferrari aus der 'GPWC' gelockt?

Bisher drohte Ferrari mit dem Wechsel in die Konkurrenzserie, angeblich hat Ecclestone die Italiener nun "geködert"

(Motorsport-Total.com) - Auch Ferrari hat sich über den Mutterkonzern Fiat der 'GPWC' angeschlossen, zu der auch DaimlerChrysler, BMW, Ford und Renault gehören. Die 'Grand Prix World Championship' möchte ab der Saison 2008 eine eigene Rennserie betreiben und sich aus der Formel 1 zurückziehen. Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wäre ein Rückzug der Automobilhersteller aus der Formel 1 eine Katastrophe. Obwohl man sich zuletzt in Gesprächen näher kam, hat die 'GPWC' die Gespräche abgebrochen und hält nun an ihren Plänen fest.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone weiß, dass die Formel 1 Ferrari braucht

Besonders über einen möglichen Rückzug von Ferrari - seit 1950 in der Formel 1 dabei - hatte sich der 73-Jährige zuletzt besorgt geäußert: "Sie sind wohl die wichtigste Marke im Rennsport. Ich mache mir um die 'GPWC' keine Sorgen, aber ich sorge mich darum, dass sie aufhören." Dass der Formel-1-Boss keine Angst vor der 'GPWC' hat, begründet er wie folgt: "Hätten die Hersteller ernsthaft das Ziel verfolgt, eine eigene Serie auf die Beine zu stellen, hätten sie ihr Ziel längst in die Tat umgesetzt. Langsam realisieren sie, dass damit nicht mehr Geld zu verdienen ist, sondern weniger", so Ecclestone gegenüber der 'Welt am Sonntag'.#w1#

Nun geht das Gerücht um, wonach Bernie Ecclestone Ferrari geködert haben könnte. Auch die 'GPWC' wollte Ferrari eine Sonderprämie von 100 Millionen Dollar zahlen, was die kleinen Teams auf die Palme brachte und bisher verhinderte, dass die 'GPWC' die anderen Teams überreden konnte, an Bord zu kommen. Ecclestone zahlt nach Informationen von 'ITV' bis zum Ablauf des aktuellen Concorde-Agreements Ende 2007 zusätzlich 670 Millionen Dollar an die Teams, die auch in Zukunft mehr Geld erhalten sollen, um in der Formel 1 zu bleiben.

Bernie Ecclestone wurde sich mit den Automobilherstellern nicht einig, weil diese sich nicht bis 2014 an die Formel 1 binden wollten. Die Begründung hierfür ist einleuchtend: Kein Hersteller der Welt kann garantieren, solange in der Formel 1 an den Start zu gehen, schließlich betreibt man nicht hauptsächlich Motorsport sondern verkauft Autos. Wenn es der Wirtschaft zu schlecht geht, muss man eben auf den Auftritt in der Formel 1 verzichten. Doch ohne Ferrari, das ist der 'GPWC' klar, wird man nur schwer eine erfolgreiche Konkurrenzserie aufziehen können. Als sich die 'GPWC' in Barcelona traf, fehlte als einziger Vertreter Ferrari/Fiat, was die Gerüchte untermauert.