Hamilton: "Will endlich das Rennen fahren"
McLaren-Mercedes-Rookie Lewis Hamilton brennt auf den Saisonauftakt in Australien und zeigt sich im Interview von einer bisher unbekannten Seite
(Motorsport-Total.com/McLaren.com) - Frage: "Lewis, Norbert Haug sagt über deine Verpflichtung als Stammfahrer: 'Wen hätten wir sonst nehmen sollen?' Dies ist ein gewaltiger Vertrauensvorschuss. Das muss dich sehr stolz machen, es erzeugt aber auch Druck. Spürst du diesen Druck in deinem Nacken?"
Lewis Hamilton: "Natürlich macht es mich stolz, dass mich Leute wie Ron Dennis, Martin Whitmarsh und Norbert Haug unterstützen. Ich habe enorm viel Respekt vor ihnen und davor, was sie für meine Karriere geleistet haben. Ob das Druck erzeugt? Nein, eher Motivation. Mir wurde diese große Chance vom McLaren-Mercedes-Team gegeben und ich möchte das Beste daraus machen. Ich bin aber realistisch, es ist mein erstes Jahr und ich muss noch viel lernen, aber ich kann es nicht mehr erwarten, nach Australien zu fahren und endlich ein Rennen zu bestreiten."

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Lewis Hamilton hat vom Testen genug, will endlich sein erstes Rennen fahren
Frage: "McLaren-Mercedes hat die jüngste Fahrerpaarung - und die mit dem kürzesten Haarschnitt! Was macht dich und Fernando Alonso noch zu einem Traumduo?"
Hamilton: "Hoffentlich die Traumresultate!"#w1#
Hamilton gefällt die Optik des MP4-22
Frage: "Du hattest mit dem alten Auto gute Wintertests, dann auch mit dem neuen MP4-22. War es Liebe auf den ersten Blick?"
Hamilton: "Der MP4-22 ist ein toll aussehendes Auto. Es war ein sehr aufregender Moment für mich, in Valencia erstmals damit zu fahren, weil es ja das erste Formel-1-Auto ist, das für mich gebaut wurde. Es kommt aber nicht darauf an, wie es aussieht, sondern wie konkurrenzfähig es ist. Das Testen verläuft sehr produktiv, wir haben vor Australien noch einiges zu erledigen - und wir pushen hart dafür."
Frage: "Du hast Fernando Alonso schon kennen gelernt. Wie kommt ihr miteinander aus? Ist es ein Weltmeister/Rookie- oder ein Lehrer/Schüler-Verhältnis?"
Hamilton: "Es ist toll für mich, in meinem ersten Formel-1-Jahr neben Fernando zu fahren. Ich kann bestimmt von ihm lernen, kann mir seine Daten anschauen und herleiten, wo ich Zeit verliere oder auch gewinnen könnte. Als sein Teamkollege neben ihm arbeiten zu dürfen, ist eine fantastische Motivation. Alle meine bisherigen Teamkollegen waren wahnsinnig konkurrenzfähig - und die große Herausforderung liegt in der Frage: Wie weit muss ich gehen, um diese Person zu schlagen, und wie weit kann ich gehen?"
Frage: "Wie viel Zeit gibst du dir, um dich im Team voll zu etablieren, und wie positiv ist es, dass Fernando Alonso ein Zugpferd ist?"
Hamilton: "Es ist wie gesagt sehr positiv, Fernando bei McLaren-Mercedes zu haben. Was die Zeit angeht, die ich brauchen werde, um mich voll zu etablieren, so muss ich sagen, dass ich viele der Leute im Team schon seit fast zehn Jahren kenne, daher fühle ich mich eigentlich schon jetzt als Teil des Teams."
Frage: "Wie hast du dich auf die lange Saison vorbereitet? Bist du darauf eingestellt, dass sich die Anforderungen der Formel 1 mit sonst nichts vergleichen lassen? Wie gehst du mit dieser Tatsache um?"
Hamilton: "Die Anforderungen in diesem Sport sind massiv, aber es ist ja auch die Königsklasse des Motorsports - und wenn man da vorne mitfährt, ist es nur logisch, dass sich das mit nichts vergleichen lässt. Das ist einem klar. Wenn man sich durch die Nachwuchsserien arbeitet, speziell durch die GP2 und die Formel-3-Euroserie, dann sieht man die Formel 1 aus nächster Nähe, also geht man nicht blind in diesen Job. Ich habe mit meinen zwei alten Freunden Nico Rosberg und Robert Kubica gesprochen, außerdem werde ich von McLaren-Mercedes gut unterstützt, daher sehe ich da keine Probleme auf mich zukommen."
Hamilton verbringt viel Zeit in Woking
Frage: "Testen ist eine Sache, Rennfahren eine andere. Wie viel Zeit gibst du dir, um das zu erfüllen, was von einem McLaren-Mercedes-Fahrer erwartet wird?"
Hamilton: "Wenn ich nicht teste, verbringe ich jeden Tag in der Fabrik, um mit meinem Renningenieur zu arbeiten. Wir studieren die Daten der Tests im Detail, um alles zu verstehen, damit ich so viel wie möglich lernen kann. Ich trainiere hart, um sicherzustellen, körperlich gerüstet zu sein. Wir bereiten uns so gut wie möglich vor, aber jetzt will ich endlich nach Australien und das Rennen fahren!"
Frage: "Was steht zu Hause in deiner Garage?"
Hamilton: "Im Moment habe ich eine Mercedes-Benz C-Klasse."
Frage: "Erzähl uns etwas, was wir nicht über dich wissen!"
Hamilton: "Das kann ich nicht machen, ich muss mir ein paar Geheimnisse bewahren..."
Frage: "Dein Lieblingslied beim Karaokesingen?"
Hamilton: "Wenn du mich singen hören würdest, würdest du mir diese Frage nicht stellen! Schont die Ohren der Leute!"
Frage: "Dein peinlichster Moment?"
Hamilton: "Mein schlimmster Moment am Steuer war wahrscheinlich in der GP2 im Vorjahr, als ich im Qualifying am Hungaroring gleich in der Auslaufrunde einen Dreher baute, den Motor abwürgte und nur Letzter wurde. Im Rennen holte ich aber auf und ich wurde am Ende sogar noch Zweiter."
Frage: "Welche Musik horst du, wenn du zu Hause bist oder wenn du mit dem Auto fährst?"
Hamilton: "Rhythm and Blues, Reggae, Hiphop und House."
Frage: "Angenommen, du wärst ein Superheld, was wären dann deine Superkräfte?"
Hamilton: "Das ist leicht: Ich würde fliegen können!"
Frage: "Welche Person bewunderst du am meisten?"
Hamilton: "Meinen Bruder Nicolas."

