• 19.02.2007 10:05

  • von Fabian Hust

Montoya: "McLaren-Mercedes hat keine Ausreden mehr"

Ex-McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya ist der Meinung, dass der britisch-deutsche Rennstall in diesem Jahr zum Siegen verdammt ist

(Motorsport-Total.com) - Als Juan-Pablo Montoya für die Formel-1-Saison 2005 bei McLaren-Mercedes einen Vertrag unterschrieb, da knüpften beide Seiten große Hoffnungen an die Partnerschaft. Die meisten Experten - inklusive Teamchef Ron Dennis - sind der Meinung, dass der Kolumbianer bei den "Silberpfeilen" nicht alles aus seinem fahrerischen Talent gemacht hat.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya hat mit der NASCAR "seinen" Motorsport gefunden

Montoyas Entscheidung, der Formel 1 den Rücken zuzuwenden und im Verlauf der vergangenen Formel-1-Saison urplötzlich einen Vertrag in der NASCAR zu unterschreiben, kann auf den "Tennis-Unfall" im Jahr 2005 zurückgeführt werden.#w1#

"Der Unfall, der seine Schulter verletzte, war sehr kontraproduktiv, es hat ihn ein Jahr aus dem Spiel gebracht", erklärte Teamchef Ron Dennis vergangenes Jahr. "Das erzeugte ein paar Spannungen, aber das waren keine Spannungen, die irgendjemand aufbaute, sondern sie entstanden aus den Umständen, die das Ergebnis des Vorfalls waren."

Wegen der gebrochenen Schulter verpasste der Kolumbianer nicht nur Testfahrten sondern zu Saisonbeginn 2005 auch zwei Rennen. Offiziell wurde als Grund für die Verletzung ein Ausrutscher über einen Tennisball genannt. Das Gerücht hält sich jedoch hartnäckig, dass Montoya beim - vertraglich nicht erlaubten - Motocross-Fahren stürzte. Das wurde aus versicherungstechnischen Gründen womöglich verschwiegen und würde auch die Spannungen im Team erklären.

Montoya kehrte beim Spanien-Grand-Prix ans Steuer zurück und gewann noch drei Rennen, bei Kimi Räikkönen waren es jedoch derer sieben. McLaren-Mercedes nahm in jener Saison bereits Fernando Alonso für die Saison 2007 unter Vertrag. Die Wege von Montoya und McLaren-Mercedes trennten sich im Juli 2006.

In den Augen Montoyas hat sein ehemaliger Arbeitgeber in diesem Jahr keine Ausreden mehr, man muss um den WM-Titel fahren: "Das Team steht gewaltig unter Druck, denn man hat neue Sponsoren, das Image ist neu, sie müssen Ergebnisse abliefern", so der 31-Jährige in einem Interview mit dem am Dienstag erscheinenden spanischen 'Grand Prix'-Magazin. "Sie haben keine Ausreden mehr. Sie haben einen Weltmeister, der gegen Schumacher gewonnen hat."

Der Südamerikaner glaubt, dass die Beziehung zwischen Fernando Alonso und Ron Dennis harmonisch sein wird: "Die Frage, die sich Millionen stellen, ist, wie das Auto und der Motor funktionieren."

Von Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen erwartet sich Montoya bei Ferrari einiges, auch wenn der Finne Zeit brauche, um sich bei den Italienern einzuleben: "Ich denke, dass er gut unterwegs sein wird. Massa kennt das Auto natürlich, das könnte ihm das Leben zu Beginn etwas schwer machen."

Überhaupt geht Montoya davon aus, dass Ferrari auch in diesem Jahr wieder stark sein wird, vor allem, da man Erfahrung mit den Bridgestone-Reifen hat: "Wer gewinnen wird? Wenn man realistisch sein will, dann muss man Ferrari sagen. Höchstwahrscheinlich gewinnt Ferrari und kann in den kommenden zwei oder drei Jahren dominieren."