• 21.10.2007 11:45

Hamilton: Von der Sieger- auf die Champion-Straße?

Nach dem Rücktritt von Schumacher hat die Formel 1 mit Hamilton bereits ihren neuen Superstar erhalten - egal, wie das Titelrennen heute ausgehen wird

(Motorsport-Total.com/sid) - Den Aufstieg zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten startete Wunderknabe Lewis Hamilton als 12-jähriger Junge. Im schwarzen Anzug sprach der Sohn eines Einwanderers aus der Karibik bei einer Preisverleihung mutig McLaren-Boss Ron Dennis an: "Ich möchte eines Tages für ihr Formel-1-Team fahren."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Steigt Lewis Hamilton heute zum ersten WM-Titel ein?

Zehn Jahre später wird der erste dunkelhäutige Fahrer in der "Königsklasse" als würdiger Nachfolger von Michael Schumacher gefeiert und kann mit prognostizierten Jahreseinnahmen von bis zu 100 Millionen Euro zur Nummer 1 im Weltsport aufsteigen.#w1#

"Das ist alles wie im Märchen. So ein Titel ist natürlich immer ein tolles Gefühl, aber man zieht weiter und denkt an die nächste Meisterschaft. Ich will noch lange in der Formel 1 bleiben", sagt Hamilton.

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton ist ein Sieger-Typ durch und durch... Zoom

Viele Experten wie Ex-Weltmeister Niki Lauda halten es für möglich, dass er Schumachers Rekord von sieben Weltmeistertiteln brechen könnte, schließlich hat er den ersten Triumph drei Jahre früher als der Kerpener zum Greifen nahe. Auch Schumi ist begeistert: "Es ist beeindruckend, was er gezeigt hat."

Teamchefs wie Sir Frank Williams reihen den "Silberpfeil"-Piloten schon jetzt unter den größten Fahrer aller Zeiten ein: "Er ist sehr speziell. Einmal alle zehn Jahre tauchen sie auf, so wie Ayrton Senna oder Michael Schumacher."

Den Aufstieg aus einfachen Verhältnissen hat Hamilton seinem einzigartigen Talent und "einem noch verbisseneren Ehrgeiz als Schumacher" (Adrian Sutil) zu verdanken. Er geht rücksichtslos seinen Weg, wie die Vorfälle rund um die Boxenstopp-Blockade in Ungarn beweisen.

Lewis Hamilton

...und hat seinen Vater Anthony immer an seiner Seite Zoom

Papa Anthony, der seinem Sohn einst das teure Hobby Motorsport mit Nebenjobs finanzierte, führt ein eisernes Regiment: "Es gibt keine Partys, wenn du Rennen fährst. Kein Rauchen, kein Trinken, keine Frauen - nur Arbeit." Jetzt kann der Manager-Vater die Früchte ernten, denn die Geldgeber stehen Schlange.

In seinem ersten Jahr kassierte der Filius vergleichsweise lächerliche drei Millionen Euro, doch ein neuer Vertrag mit verfünffachten Bezügen soll bei den "Silberpfeilen" schon in Vorbereitung sein. Laut Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der Lewis Hamilton als Retter des Sports preist, ist sogar noch viel mehr drin: "Michael Schumacher war pro Jahr angeblich 60 Millionen wert. Sind es bei Lewis dann 80? Ich denke, es ist sogar noch mehr."

Hamilton ist schnell, sieht gut aus, polarisiert die Fans wie einst Schumacher und ist dazu noch schwarz. "Meine Hautfarbe ist insofern ein Vorteil, dass die Leute darüber sprechen", sagte Hamilton einst in einem Interview: "Es freut mich, wenn andere schwarze Kinder sehen, was ich zustande bringe, und mir nacheifern, aber das motiviert mich nicht. Ich tue das für mich, weil ich in der Formel 1 alles gewinnen will."