• 21.10.2007 11:30

Bleibt Fernando Alonso auf der Überholspur?

Wenn Alonso heute um den Titel-Hattrick fährt, fiebert König Juan Carlos mit und blickt seiner Zukunft entspannt entgegen - egal, wo diese liegen sollte

(Motorsport-Total.com/sid) - In Spanien wird er vergöttert, vom eigenen Team verteufelt und von den Gegnern gefürchtet: Für Fernando Alonso zählt nur das Leben auf der Überholspur. Wenn er in seinem Rennauto sitzt, fiebert ein ganzes Land mit. Sogar König Juan Carlos rutscht vor dem Fernseher unruhig hin und her und drückt die Daumen. Fernando I. ist der Stolz Spaniens.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will heute seinen dritten WM-Titel einfahren

Fast immer ist seine Hoheit nach Siegen erster Gratulant. Und jedes Mal, wenn das Handy klingelt und er die Telefonnummer seines Königs sieht, ist der Nationalheld nervös und lauscht ganz ehrfürchtig. "Ich finde es immer noch merkwürdig, berühmt zu sein", sagt der 26-Jährige.#w1#

Fernando Alonso

Fernando Alonso: Wohin des Wegs? Zoom

Aber es gibt auch den anderen Alonso, der keine Kompromisse eingeht und seine Rivalen gern versucht aus aus dem Weg zu räumen - sogar im eigenen Rennstall ist er umstritten. Um seine Zukunft braucht er sich allerdings keine Sorgen zu machen. "Es gibt zehn Teams, die mich haben wollen", sagt der "Silberpfeil"-Pilot.

Obwohl sein Vertrag bei McLaren-Mercedes bis zum Saisonende 2009 läuft, wird er seinen Arbeitgeber wohl vorzeitig verlassen. Nach seinem Verhalten in der Spionage-Affäre ist er nicht länger tragbar. Von Toyota liegt ihm ein Traumangebot über 40 Millionen Dollar vor, wahrscheinlicher scheint allerdings die Rückkehr zu Renault, wo er 2005 und 2006 seine ersten beiden WM-Titel gewann.

Verräter, Stinkstiefel, Buhmann - das ist die andere Seite des begnadeten Rennfahrers Fernando Alonso. Doch der Spanier spielt die Rolle des Mister Cool perfekt. Locker, betont lässig und die Augen meist hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt, schlendert er durchs Fahrerlager.

Fernando Alonso

Alle wollen ein Wort von Fernando Alonso auschnappen Zoom

Wie berühmt er in Spanien ist, zeigt mitunter ein Blick in die vielen Tageszeitungen. Immer öfter verdrängt Alonso inzwischen König Fußball von den Titelseiten. "Ich lese aber auch weiterhin zuerst die Fußball-Nachrichten", sagt Alonso.

"Vor vier Jahren war die Formel 1 in meiner Heimat noch so gut wie nicht existent. Nun kleben sieben Millionen Spanier förmlich vor den Fernsehschirmen, wenn ein Grand Prix läuft. Unglaublich", meint Alonso, der die Nachfolge von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher angetreten hat. Wie der einstige Ferrari-Star wurde auch Alonso von dem Italiener Flavio Briatore zum Star aufgebaut.

Seine Karriere hatte bereits im Alter von drei Jahren begonnen, als ihm sein rennverrückter Vater Jose Luis ein Kart baute - und dem Filius Holzklötze unter die Füße schnallte, damit er an die Pedale kam. Über die Formel Nissan und die Formel 3000 kam er 2001 bei Minardi in die "Königsklasse", in der er nach nur einem Jahr als Testfahrer bei Renault richtig durchstartete.