Alonso sieht seine WM-Chancen dahinschwinden
Fernando Alonso glaubt, dass ihm nur noch ein Chaosrennen wie zuletzt in Shanghai zum Gewinn des WM-Titels verhelfen kann
(Motorsport-Total.com) - Als Vierter des gestrigen Qualifyings hat Fernando Alonso beim Grand Prix von Brasilien in der Startaufstellung die schlechteste Ausgangsposition der drei WM-Kandidaten, weshalb sich bei ihm schon ein wenig Resignation breit macht - offenbar glaubt er nicht mehr daran, dass er unter normalen Umständen noch Weltmeister werden kann.

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Umringt von der Journaille: Fernando Alonso glaubt nicht mehr an den WM-Titel
Seine Chancen schätzte er nach dem Qualifying "schlechter als gestern" ein, "das ist klar. Eine meiner Möglichkeiten war, das Rennen zu gewinnen und einen Ferrari zwischen uns (ihm und Lewis Hamilton; Anm. d. Red.) zu haben. Das erscheint nun unwahrscheinlich - fast unmöglich, aber in der Formel 1 weiß man nie. Ich brauche wie in China ein besonderes Rennen, damit es noch klappen kann. Wenn alles normal läuft, dann ist es für mich fast vorbei."#w1#
"Es ist nicht so, dass ich pessimistisch wäre, aber ich bin Realist und weiß wie gesagt, dass ich ein Rennen wie in China brauche, ein mechanisches Problem eines Konkurrenten oder ein bisschen Pech für die anderen", gab der Titelverteidiger zu Protokoll. "Es sind jetzt gerade mal zwei Stunden nach dem Qualifying vergangen, aber mit dem vierten Platz habe ich meine Chancen ein wenig weggeschmissen. Ich hätte auf Pole stehen müssen."
Hinter vorgehaltener Hand übte er auch wieder einmal leise Kritik am Team, denn weil er seine letzte Runde erst drei Sekunden vor Ablauf der Zeit in Angriff nehmen konnte, habe er die Reifentemperatur in der Aufwärmrunde nicht im richtigen Fenster halten können. Dadurch wurde er offenbar im entscheidenden Versuch gebremst. Der FIA-Aufpasser in der McLaren-Mercedes-Garage sah dies jedoch anders und äußerte keinerlei Beanstandungen.
"In jeder Weltmeisterschaft und in jedem Rennen", philosophierte Alonso daraufhin, "lernst du etwas dazu. Zum Beispiel habe ich in diesem Jahr sehr viel gelernt. Es ist kein Geheimnis, dass ich zu meinem Team nicht das beste Verhältnis habe. Sogar nach dem letzten Rennen hat der Teamchef gesagt, dass sie gegen mich gefahren sind. Das finde ich nicht gerade nett." Dazu sei angemerkt: Ron Dennis wurde in Shanghai ganz einfach falsch interpretiert, wie inzwischen klargestellt wurde.

