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Hamilton: "Ferrari wird hart mit uns kämpfen"
McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton über den guten Lauf der vergangenen rennen und die Aussichten für den Grand Prix in Ungarn
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, in dieser Saison ging es für alle vier Titelkandidaten immer wieder auf und ab. Hast du nach deinen zwei Seigen jetzt einen Lauf?"
Lewis Hamilton: "Ich empfinde das gar nicht als ein Auf und Ab! Ich hatte zwei gute Rennen hintereinander."

© xpb.cc
Lewis Hamilton will seinen guten Lauf auch in Ungarn fortsetzen
Frage: "Ist es richtig, dass du dein Auto jetzt lieber magst als noch vor einigen Rennen?"
Hamilton: "Selbstverständlich habe ich mein Auto ab dem ersten Grand Prix geliebt. Anschließen habe ich nur eben nicht alle Stärken des McLaren ausnutzen können. Aber ganz sicher war das Auto in den letzten paar Rennen das beste Auto, das ich je hatte. So sollte es sein. Wir haben hart daran gearbeitet und man kann die Entwicklung des Autos klar erkennen."#w1#
Gutes Standard-Setup als Schlüssel
Frage: "Was hat dir dabei geholfen, das Optimum aus dem Auto herauszuholen?"
Hamilton: "Ich habe viel mehr Zeit mit meinem Ingenieur verbracht. Wir haben viele Dinge analysiert und versucht herauszubekommen, was an einigen Wochenenden schief lief. Und auch das Team hat mit vollen Entschlossenheit weiter gepusht und hat neue Entwicklungen und neue Teile gebracht. Wir haben bei den Tests in Hockenheim, Silverstone und Jerez wirklich alles herausgearbeitet. Das bezog sich auf die Zuverlässigkeit, aber auch auf gute Neuteile. All das zusammen hat uns einen guten Schritt voran gebracht"
Frage: "Und du hast dich am Simulator in der Firma ausgetobt?"
Hamilton: "Nein, nicht im Simulator. Gemeinsam mit den Ingenieuren haben wir eine Setup-Richtung erarbeitet, in die wir definitiv gehen müssen. Zumindest bei meiner Mannschaft hat sich das ausgezahlt."
Frage: "Du kannst nach zwölf Jahren wieder erste Brite sein, der einen Siegeshattrick einfahren kann. Wie stehen die Chancen?"
Hamilton: "Ach wirklich? Das habe ich nicht gewusst. Das hat für mich aber keinerlei Bedeutung. Ich möchte einfach nur meinen guten Lauf fortsetzen. Es wäre schön, wenn ich an diesem Wochenende noch einmal viele Punkte mitnehmen könnte. Das ist unser Ziel: So viele Punkte wie möglich holen. Wir haben ein tolles, siegfähiges Auto. Wir werden natürlich versuchen, es zu schaffen. Es wäre einfach gut, wenn ich vor der Sommerpause noch einmal auf dem Podium stehen könnte."
Frage: "Heikki Kovalainen ist für das kommende Jahr in eurem Team bestätigt, ihr bleibt also weiterhin Teamgefährten. Wie wichtig ist das?"
Hamilton: "Sehr wichtig. Ich wusste das schon etwas länger, es ist mir also nicht neu. Es ist großartig. Die Atmosphäre im Team ist fantastisch und Heikki hat daran einen großen Anteil, weil wir toll zusammen arbeiten. Ich begrüße das also und ich hoffe, dass es sogar noch länger andauern wird."
Niederlagen vergessen, Siege nutzen
Frage: "Wie wichtig wird das Qualifying hier?"
Hamilton: "Das ist immer wichtig. Es ist ein Kurs, wo man wirklich nur sehr schwierig überholen kann. In Hockenheim konnte man gut überholen, aber hier wird das viel härter. Ich bin mit der GP2 hier gefahren und konnte an einigen Stellen überholen. Bei einem Formel-1-Auto bräuchtest du aber so viel Speed und gleichzeitig so viel Abtrieb - Das dürfte schwierig werden. Also ist klar: Je weiter vorne du dich qualifizierst, umso besser."
Frage: "Hast du irgendetwas an deiner Herangehensweise in den kommenden zwei Rennen verändert? Es scheint mehr Selbstbewusstsein vorhanden zu sein als noch in Magny-Cours..."
Hamilton: "Nein, ich habe nichts verändert. Es ist einfach nur, dass ich jetzt weiß, wo mein Auto steht. In den vergangenen zwei oder drei Rennen hatte ich eben das Setup, von dem ich wusste, dass es funktionieren würde. Ich habe es im Laufe des Wochenendes nicht mehr verändert. Es kann mal sein, dass der Stabilisator ein bisschen verstellt werden muss, aber wirklich nur dermaßen marginal, dass ich es kaum spüre. Ich konnte mich auf das Fahren konzentrieren. Wenn du das schaffst, dann kannst du auch aus dir selbst mehr herausholen."
Frage: "Du hattest in der GP2 ein schwaches Rennen hier und kamst dann in der Türkei stark zurück. In diesem Jahr ebenso: Nach Montréal kamst du auch stark zurück. Helfen dir harte Zeiten, um starke Auftritte zu haben?"
Hamilton: "Da gibt es keinerlei Hilfe. Man muss solche Sachen einfach hinter sich lassen und weitermachen. Man muss das Beste aus einem Wochenende mitnehmen und es gibt immer einige positive Seiten - sogar in Montréal gab es die. Jeder hat mal schwierige Zeiten. Man muss darüber stehen und zurückschlagen. Das macht dich stärker. Ich scheine jedenfalls dadurch stärker geworden zu sein und härter."
Keine Ablenkung durch teaminternen Streit
Frage: "Im vergangenen Jahr fing hier in Ungarn die Streitereien bei McLaren im Hintergrund an. Wie haben sich seither die Zeiten verändert?"
Hamilton: "Naja, wir haben ein deutlich ruhigeres Jahr und alles läuft entspannter ab. Es ist ein tolles Umfeld und es passt alles. Wir sind hier, um ein Rennen zu fahren. Darauf legen wir unseren Fokus. Wir haben jetzt keine Ablenkung. Von daher ist es jetzt eine bessere Position. Jeder im Team wünscht sich das so. Wir sind hier wegen des Rennens und nur das ist wichtig."
Frage: "Du hast gesagt, dass du unabhängig vom letzten Resultat immer wieder gleich an ein Rennwochenende herangehst. Aber fühlt es sich nach Erlebnissen wie in Silverstone und Hockenheim nicht doch irgendwie anders an?"
Hamilton: "Natürlich ist man persönlich nach einem schlechten Wochenende - damit meine ich nicht einen zweiten oder dritten Platz, denn das ist gut - immer wieder bei einem Gedanken: 'Los, lass es wieder angehen. Machen wir es genauso, aber mach nicht den gleichen Fehler noch einmal'. Man kann es nur versuchen und hoffen, dass das Wochenende gut verläuft."
"Wenn man aber mit einem Sieg ankommt, dann hat man nicht solche Gedanken wie: "Ich hoffe, es passiert in diesem Rennen nicht wieder', sondern man plant es einfach wieder genauso zu machen wie im Rennen zuvor. Man ist entspannt, hat keine ablenkenden Gedanken im Hinterkopf und schert sich nicht um die Dinge, die falsch laufen könnten. Man denkt einfach positiv."
Frage: "Du hast gesagt, dass das Auto zuletzt am besten war. Gibt es dennoch an diesem Wochenende Veränderungen?"
Hamilton: "Wir haben ein paar Kleinigkeiten, natürlich. Es gibt einige Weiterentwicklungen und das Auto ist dann erneut das beste des Jahres. So sollte es auch sein. Wenn das nicht so wäre, würden wir etwas falsch machen."
Frage: "Wie sehr fürchtest du Ferrari? Die schienen zuletzt etwas Probleme zu haben, oder?"
Hamilton: "So ist Racing. Die haben ein fantastisches Auto und zwei sehr schnelle Fahrer. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie an diesem Wochenende sehr hart mit uns um die Spitze kämpfen werden. Jedes Mal, wenn du zu einem Rennen kommst, schaust du dir deine Rivalen an: BMW, Renault und Red Bull sind auch stark. Wir sind auf unseren Job fixiert, haben aber dennoch im Hinterkopf, dass die schnell sein werden und uns niederringen wollen."

