• 17.10.2008 17:44

  • von Fabian Hust

Hamilton: "Einige mögen dich, andere hassen dich"

Der McLaren-Mercedes-Pilot über das Verhältnis zu den Fahrerkollegen und seine Selbstkritik nach einigen Fehlern in dieser Saison

(Motorsport-Total.com) - Wer in der Formel 1 aktiv ist und Erfolg haben möchte, der muss sein Privatleben dem Beruf unterordnen. Dies gilt auch für die Formel-1-Piloten. Und wenn man wie Lewis Hamilton auch noch Erfolge für sich verbuchen kann, kommt noch ein ganz anderes Problem hinzu - man ist nicht mehr unbedingt beliebt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Als Formel-1-Pilot ist man manchmal ziemlich einsam...

"Es war in meiner ganzen Karriere ähnlich", erinnert sich der McLaren-Mercedes-Pilot im Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Überall, wo er antrat, hatte er Erfolg, was anderen Piloten missfiel. "Ich bin kein Mitglied der Fahrervereinigung oder nehme an anderen Dingen teil. Sie können mich nicht richtig einschätzen. Wenn sie mich nicht mögen, dann liegt das vielleicht daran, dass sie mich nicht kennen."#w1#

Dass sich Fernando Alonso, Teamkollege der vergangenen Saison, wünscht, dass nicht er sondern Massa den Titel holt, überrascht Hamilton nicht. Natürlich wolle er nicht gehasst werden und habe im Fahrerlager der Formel 1 auch Freunde, aber: "Für gute Beziehungen haben wir keine Zeit. Wenn ich hier wäre, um Freundschaften zu schließen, dann wären solche Aussagen allerdings hart."

Das Leben in der "Königsklasse des Motorsports" sei "schon verrückt": "Einige mögen dich, andere hassen dich. Das ist schade, denn wir sind doch Menschen, wir sind hier, um unseren Job zu machen, und nicht, um uns bis aufs Messer zu bekämpfen." Er sei ein"lustiger Mensch" und "ein leidenschaftlicher Rennfahrer".

Kritik erntet Hamilton immer wieder für seine Fahrweise, so auch für sein hartes Bremsmanöver gegen Kimi Räikkönen in Fuji, über das sich Hamilton heute ärgert, weil er damals nicht genug nachgedacht hatte. Das Team wolle ihn nicht verändern, habe ihm jedoch gesagt, dass er versuchen solle, "dies in Zukunft zu vermeiden".

Aus dem verpatzten Titelkampf im vergangenen Jahr hat Hamilton viel gelernt, heute lache er darüber. Dafür machte er im Verlauf dieser Saison erneut zahlreiche Fehler, zieht aber auch daraus etwas Positives: "Man wird stärker in solchen Phasen." Insgesamt sei er mit seiner Saison zufrieden, habe jedoch "mit Blick auf meine sehr hohen Ansprüche zu viele Fehler gemacht".