Zweite China-Bestzeit für Hamilton - Renault stark
Lewis Hamilton verteidigte seine Freitagsbestzeit in Shanghai: Erster Platz im zweiten Training vor Alonso und Piquet - Felipe Massa auf Platz sechs
(Motorsport-Total.com) - Im WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Felipe Massa steht es nach dem ersten Trainingstag zum Grand Prix von China 2:0 für Hamilton: Der McLaren-Mercedes-Pilot behauptete den ersten Platz in der Gesamtwertung mit seiner Zeit von heute Morgen und war auch in der zweiten Session am Nachmittag in 1:35.750 Minuten am schnellsten.

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Lewis Hamilton hatte das Geschehen am ersten Tag in Shanghai sicher im Griff
Hamilton drehte 33 Runden, war wieder recht aggressiv unterwegs, blieb diesmal aber abgesehen von einem Ausritt in der "Schneckenkurve" wenige Minuten vor Schluss fehlerlos. Konkurrent Massa wurde mit dem Ferrari auf seinen 31 Runden überhaupt nie neben der Strecke gesehen. Allerdings warf der Brasilianer eine deutliche Verbesserung auf den letzten Metern seiner letzten Runde weg, als er in der Zielkurve leicht von der Linie abkam. Am Ende fehlten 0,730 Sekunden - Platz sechs.#w1#
Ferrari näher dran als es scheint
Doch bei Ferrari muss angesichts des großen Rückstands am Nachmittag keineswegs Katzenjammer einkehren, schließlich ist Massa in der ersten Session schon 1:36.020 Minuten gefahren. Und: Hamilton konnte seine Bestzeit im weiteren Verlauf nicht einmal mit der weicheren Gummimischung von Bridgestone wiederholen, was darauf schließen lässt, dass er am frühen Nachmittag einmal mit wenig Benzin an Bord das Limit ausloten wollte.
Der dritte Fahrer, der noch Chancen auf den WM-Titel hat, Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,025/37 Runden), wurde Zwölfter. Erstaunlich: Der Pole war damit deutlich langsamer als sein Stallgefährte Nick Heidfeld (9./+ 0,803/38 Runden) - schwer zu sagen, ob das an unterschiedlichen Trainingsprogrammen lag oder nicht. Kubica könnte auch noch eine Geldstrafe kassieren, weil ihm ein Mechaniker am Boxenausgang zu Hilfe eilte, um einen mitgenommenen Bremslüfter zu entfernen.

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Holt Fernando Alonso in Shanghai zum dritten Streich hintereinander aus? Zoom
Überraschend stark präsentierte sich neuerlich das Renault-Team - wobei überraschend nach zwei Siegen en suite eigentlich das falsche Wort ist! Fernando Alonso (36 Runden) wurde mit 0,274 Sekunden Rückstand Zweiter, Nelson Piquet (+ 0,344/38 Runden) Dritter. Das mag zum Teil über eine geringe Benzinladung zu erklären sein, doch wenn man bedenkt, dass auch Hamilton leicht unterwegs gewesen sein dürfte, dann waren die Zeiten trotzdem konkurrenzfähig.
Bourdais schneller als Vettel
Jarno Trulli (Toyota/+ 0,409/32 Runden) wurde guter Vierter, Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 0,625/38 Runden) Fünfter - und Sébastien Bourdais (7./+ 0,779/32 Runden) war neuerlich konstant schneller unterwegs als sein Toro-Rosso-Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel (15./+ 1,175/38 Runden). Allerdings blieb der Franzose gut zehn Minuten vor Ablauf der Zeit nach einem Dreher in der "Schneckenkurve" im Kiesbett stecken.
Bourdais war damit in guter Gesellschaft, denn fast alle Piloten leisteten sich heute einen Ausritt, wenn auch meistens nichts passierte und sie einfach weiterfahren konnten. Als neuralgische Stellen entpuppten sich die schwierige "Schneckenkurve" nach Start und Ziel, die vorletzte und die letzte Kurve. Richtige Crashs gab es am ersten Trainingstag aber nicht und auch die Techniker blieben vor Nachtschichten aufgrund von gröberen Defekten weitgehend verschont.
Heidfeld wieder bester Deutscher
Wie erging es den übrigen Deutschen? Schnellster aus dem schwarz-rot-goldenen Quintett war Heidfeld, gefolgt von Nico Rosberg (10./Williams-Toyota/+ 0,806/33 Runden), dem es besser erging als im Vorfeld erwartet, Timo Glock (11./Toyota/+ 0,865/33 Runden), Vettel und Adrian Sutil (18./Force-India-Ferrari/+ 1,867/33 Runden). Letzterer war um einen Tick langsamer als sein Teamkollege, landete aber vor den beiden chancenlosen Honda-Werksfahrern.

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Kimi Räikkönen kämpft an diesem Wochenende nicht mehr um den Titel Zoom
Unauffällig unterwegs waren in den zweiten 90 Minuten des Wochenendes die beiden finnischen Adjutanten der WM-Anwärter, Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,792/34 Runden) und Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 1,047/33 Runden): Räikkönen wurde Achter, Kovalainen 13. Insgesamt erhärtete sich damit aber der Eindruck, dass die beiden Topteams auf dem 5,451 Kilometer langen Kurs wieder extrem eng beisammen liegen.
Zwischen den beiden Reifenmischungen - Bridgestone griff für den China-Grand-Prix zu den härtesten beiden Spezifikationen der 2008er-Palette - gab es am Freitag keine ungewöhnlich großen Unterschiede, was die schiere Performance angeht. Das gilt auch für die Zeitabstände im Mittelfeld: Hinter Hamilton lagen im zweiten Freien Training nicht weniger als 15 Piloten - bis Kazuki Nakajima (16./Williams-Toyota/+ 1,225/31 Runden) - innerhalb von einer Sekunde...

