Häkkinen: Einfach unglaublich - Tränen bei Ehefrau Erja
Häkkinen war einfach nur überglücklich, Schumacher der erste Gratulant und Ehefrau Erja verdrückte ein paar Tränen
(Motorsport-Total.com/sid) - Der bisherige Pechvogel der Formel 1 konnte sein Glück kaum fassen. Ganz vorsichtig rollte Mika Häkkinen mit dem Mercedes-Silberpfeil über die Ziellinie in Silverstone, als wollte er den Augenblick nie enden lassen. Zum ersten Mal nach fast einem Jahr und einer unglaublichen Pechsträhne fuhr der "fliegende Finne" wieder allen davon und feierte seinen ersten GP-Sieg seit dem 27. August 2000 in Spa. Die komplette McLaren-Mercedes-Crew stand an der Boxenmauer, Ehefrau Erja verdrückte ein paar Tränen. "Es ist ein großartiges Gefühl, wieder zu gewinnen", sagte Häkkinen, der zuvor in diesem Jahr erst neun magere Pünktchen geholt hatte, aber gleich sechsmal ausgefallen war. Erster Gratulant des Finnen nach dessen genussvoller Ehrenrunde war Michael Schumacher, der Häkkinen noch im Parc fermé abklatschte. Auf dem Siegerpodium feierte der Finne seinen 19. GP-Triumph mit einer "Säge", danach überschütteten ihn Schumi und der Brasilianer Rubens Barrichello mit Champagner. "Ich freue mich für Mika, er hatte zuletzt so viel Pech", sagte Schumacher: "Ich hoffe, dass wir in Zukunft wieder mehr von diesen Zweikämpfen haben werden, dann vielleicht mit anderem Ausgang." Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug war überglücklich: "Alle gönnen Mika diesen Sieg, da bin ich sicher. Es war eine tolle Fahrt."

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Mika Häkkinen jubelt über seinen ersten Sieg der Saison 2001
Häkkinen war von den Gefühlen überwältigt: "Es ist einfach unglaublich. Es ist für mich im Moment schwer, hundertprozentig zu verstehen, wie wichtig dieser Sieg ist. Besonders in Silverstone, beim Heimrennen meines Teams." Für den zweimaligen Weltmeister war es der erste Erfolg in England. Bis zur letzten Runde hatte Häkkinen im Silberpfeil Tempo gemacht, obwohl er einen beruhigenden Vorsprung hatte. Noch in Barcelona Ende April sah er schon mal wie der sichere Sieger aus, bevor in der letzten Runde die Kupplung explodierte. "Daran habe ich nicht gedacht, ich wollte nur einen möglichst großen Vorsprung herausfahren, um einen Tee zu trinken, bevor die anderen Jungs kommen", scherzte der 32-Jährige: "Aber im Ernst, natürlich habe ich an Spanien gedacht."
Erst am Freitag hatte Häkkinen alle Gerüchte über einen möglichen Rücktritt zurückgewiesen, jetzt meldete er sich auch auf der Strecke eindrucksvoll zurück, besonders, als er Schumacher in der fünften Runde überholte. "Ich war ein bisschen überrascht, dass ich die Chance hatte, neben ihn zu fahren", gab Häkkinen zu, der danach Rekordrunden in Serie fuhr: "Ich musste einen großen Vorsprung rausholen, weil ich auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs war." Bis zum Ende der Saison will Häkkinen jetzt noch ein paar Siege einfahren. "Mit unserem Auto und unserem Team besteht auch die große Chanche, wieder zu gewinnen", meinte Häkkinen.

