• 13.04.2012 16:01

  • von Roman Wittemeier

Hackordnung: Sauber fühlt sich nicht sicher

Sauber-Chefdesigner Matt Morris traut dem Braten nicht so recht: Ist das Team wirklich so stark wie es in Malaysia schien?

(Motorsport-Total.com) - Sauber sitzt Ferrari dicht im Nacken. Nach zwei Rennen des neuen Jahres haben die Schweizer bereits 30 WM-Punkte auf dem Konto und somit nur fünf weniger als die große Scuderia aus Maranello. Beide Teams ware die großen Überraschungen aus dem Grand Prix von Malaysia. Bei wechselhaften Bedingungen siegte Fernando Alonso vor dem bärenstarken Sergio Perez. Profitierte der Mexikaner von den Bedingungen, oder ist der Sauber tatächlich so gut?

Titel-Bild zur News:

Sauber durfte in Sepang über Platz zwei von Sergio Perez jubeln

"Das kann man kaum einschätzen", meint Sauber-Chefdesigner Matt Morris. "Es gibt fünf oder sechs Teams, die derzeit eng zusammen liegen. Wir gehören zu diesem Paket. Wo wir genau stehen, kann man derzeit noch nicht sagen. Da müssen wir vielleicht noch einige Rennen abwarten", sagt der Brite. "Wir haben gezeigt, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben. Aber wir dürfen nicht abheben und dürfen nicht vergessen, wer unsere eigentlichen Gegner sind."

Man dürfe jetzt nicht davon träumen, stets in der Liga von McLaren, Red Bull und Co. mitfahren zu können. "Aber eines ist sicher: Wir dürfen die Zuversicht haben, in jedem Rennen Punkte holen zu können", sagt Morris. Sauber hat mit dem C31 eine Waffe aus dem Werk gezaubert, das besonders bei nassen Bedingungen bestens zu funktionieren scheint. Es ist kein Schönwetterauto, sondern ein gutmütiges Gefährt für drohende Rutschpartien.

Die Grundlage für die neue Stärke wurde möglicherweise bereits im vergangenen Jahr gelegt. Sauber bekam den angeblasenen Diffusor nicht recht in den Griff, konzentrierte sich daher auf andere Wege zur Generierung von mehr Abtrieb. "Es war nicht wirklich ein Vorteil", sagt Morris, "aber wir haben durch das Verbot letztlich weniger verloren als andere. Das hat uns vielleicht wirklich näher an andere Teams herangebracht."

Sauber muss sich nun im Entwicklungswettlauf behaupten. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten rückt das Team dabei nicht die Aerodynamik deutlich in den Vordergrund. "Wir betrachten nicht nur einen speziellen Bereich", sagt der Chefdesigner, "sondern man schaut sich alle Teile ganz genau an. Es geht um Aerodynamik, um mechanisches Setup, aber auch darum, wie man ein Rennwochenende bezüglich Qualifying und Rennen angeht. Es geht immer um das große Ganze."