• 13.11.2011 15:36

"Groupie" Vettel erfolglos: Beatle McCartney entwischt

Sebastian Vettel kassierte in Abu Dhabi - ganz ungewohnt - eine Niederlage: Auch auf ein Foto mit Paul McCartney hoffte der Beatles-Fan vergeblich

(Motorsport-Total.com/SID) - Für kurze Zeit war Sebastian Vettel wieder in die Rolle des Fans geschlüpft - und prompt hatte der sieggewohnte Formel-1-Weltmeister das Nachsehen. Dem Besuch seines Idols Paul McCartney beim Rennen in Abu Dhabi hatte der große Beatles-Fan lange entgegengefiebert, die Suche nach dem früheren Bassisten und Sänger der legendären "Pilzköpfe" blieb jedoch erfolglos. "Wir haben uns leider verpasst", sagt Vettel mit enttäuschter Miene. "Dabei hatte ich extra den Fotoapparat dabei und wollte ein Foto mit ihm machen."

Titel-Bild zur News: Paul McCartney, Niki Lauda

Niki Lauda (re.) traf Paul McCartney, Sebastian Vettel hingegen (noch) nicht

Darauf angesprochen, dass McCartney ihn bei einem 'RTL'-Interview gebeten hatte, "den britischen Jungs im Rennen den Vortritt zu lassen", meinte der 24-Jährige spontan. "Irgendwie ist er auf meiner Sympathieskala gerade ziemlich gesunken." Schmunzelnd ergänzte er: "Aber es ist normal, dass er seine Landsleute anfeuert. Ich hoffe, ich kann ihm dabei einen Strich durch die Rechnung machen - und kriege dennoch irgendwie mein Foto." Der erste Teil dieser Zielsetzung hatte sich nach Vettels Ausfall in Kurve eins schon erledigt.

Am späten Sonntagabend nach dem Rennen in Abu Dhabi plante "Groupie" Vettel einen weiteren Versuch beim Konzert des früheren Beatles in Abu Dhabi. "Ich bin zwar hier zum Rennfahren und nicht, um aufs Paul-McCartney-Konzert zu gehen, aber vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit", hatte er angekündigt.

Nach seinem erneuten Titelgewinn vor wenigen Wochen hatte Vettel in einer japanischen Karaoke-Bar selbst den Beatle gegeben. "Ich habe 'Yellow Submarine' und 'Hey Jude' gesungen", sagt er. Im Musikmagazin 'Rolling Stone' hatte er im Januar in einem Gastkommentar noch erzählt: "Ich kann fast alle Beatles-Songs mitsingen - auch wenn ich das keinem zumuten möchte."

Einem fachfremden Wettbewerb mit McCartney würde der Hesse, der von 'RTL' vor dem Start symbolische eine E-Gitarre geschenkt bekam, auch nicht zustimmen. "Ich weiß nicht, wie gut er Auto fährt, schließlich ist er ja nicht mehr der Jüngste", meint er schmunzelnd. "Mein Gitarrenspiel ist in jedem Fall nicht so gut."

¿pbvin|512|4243||0|1pb¿Im Vorjahr hatte Vettel schon vor seinem WM-Gewinn in Abu Dhabi eine wichtige Trophäe erobert. Von Ann Bradshaw, die er als Pressebeauftragte zu seinen Zeiten als Testfahrer von BMW Sauber 2006 kennengelernt hatte, soll er für 4.000 Dollar ein signiertes Original der LP "With the Beatles" aus dem Gründungsjahr 1963 erstanden haben. Als Vettel gehört hatte, dass Bradshaw das Album bei Auktionen anbieten wollte, hatte er umgehend eine SMS und eine Mail geschrieben mit der Bitte, es nur an ihn zu verkaufen.

Vettel sammelt seit Jahren Alben der Beatles - und zwar alte Vinylplatten, nach denen er regelmäßig die Second-Hand-Läden und Flohmärkte dieser Welt durchforstet. "Wenn die Nadel aufsetzt, wenn es knackt und knistert, das gehört einfach dazu", sagt er. Der seiner Meinung nach "spannendste Beatle" war allerdings nicht McCartney, sondern John Lennon: "Er hatte eine Botschaft. Er hat Millionen von Menschen beeinflusst. Auch heute noch."

Im 'Rolling-Stone'-Kommentar hatte Vettel ausführlich von seiner Leidenschaft berichtet. Seinen Mechanikern könne er aber mit den Beatles "sicher nicht kommen. Die lege ich eher zu Hause auf." Zur Leidenschaft gebracht habe ihn sein Vater Norbert. "Er hat mir von vielen früheren Bands erzählt, aber bei den Beatles bin ich hängen geblieben", schreibt Vettel jun. "Da habe ich mich richtig vorgearbeitet, Album für Album." Als "coolste Scheiben" nannte er 'Abbey Road' und 'Magical Mystery Tour'.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Bei seinem ersten Konzertbesuch hatte sich Vettel übrigens noch auf ganz anderem Territorium bewegt. "Eigentlich wollte ich es nie verraten, weil es so peinlich ist", meint er. "Es war Britney Spears in Köln. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich erst 13 war - und auch nur hingegangen bin, weil ich sie optisch gut fand..." Spears war am Freitag übrigens auch in Abu Dhabi - Vettels Interesse soll sich in Grenzen gehalten haben.