Großer Preis von San Marino: Ferrari-Vorschau

Trotz der ernüchternden Überseerennen geht das Ferrari-Team das Heimspiel in Imola mit dem alten F2002 recht zuversichtlich an

(Motorsport-Total.com) - Der F2003-GA bleibt noch in der Garage, aber der "Gebrauchtwagen" aus dem Vorjahr soll es beim Ferrari-Heimspiel in Imola noch ein letztes Mal richten. Trotz des ernüchternden Saisonauftakts mit nur einem Podestplatz lässt sich der Traditionsrennstall aus Maranello nicht verunsichern.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

So sollte es sein – aber der Ferrari-Express ist ins Stocken geraten

"Wir kommen nach San Marino, zum vierten Rennen dieser Weltmeisterschaft und dem ersten in Europa, mit einem Saisonstart im Rücken, der hinsichtlich der Resultate unsere Erwartungen nicht erfüllt hat", erklärte Teamchef Jean Todt. "Dennoch waren wir in allen Rennen konkurrenzfähig und wir konnten jeweils um den Sieg mitkämpfen. Das bestätigen zwei Pole-Positions und zwei schnellste Rennrunden."

Die Entscheidung für den F2002 fiel wegen der Zuverlässigkeit, so der Franzose: "Wir hatten vor, mit dem F2003-GA in Imola zu debütieren. Leider aber hat der letztwöchige Test in Mugello nicht die nötige Sicherheit hinsichtlich der Standfestigkeit gebracht, weshalb wir noch einmal den F2002 einsetzen werden. Den F2003-GA planen wir jetzt in Spanien zu verwenden." Davor soll es nächste Woche aber einen weiteren Test in Mugello geben.

"Im Moment", erklärte Todt, "gibt es keinen Grund, irgendwelche Risiken einzugehen, weil wir glauben, dass das vorjährige Auto, mit dem wir beide Weltmeisterschaften gewonnen haben, noch immer das Potenzial zum Siegen hat. Mit genau diesem Geist gehen wir das Wochenende in Imola vor unserem Heimpublikum an. Es ist außerdem schon üblich, dass die Belegschaft der Gestione Sportiva hierher kommt ? sie haben sogar eine eigene Tribüne. Das ist noch ein Grund mehr, weshalb wir gut abschneiden wollen."

Die Hoffnungen der Verantwortlichen liegen unter anderem darin, dass der F2002 letztes Jahr in Brasilien auch gewisse Schwierigkeiten hatte, anschließend aber in Imola allen auf und davon fuhr. Lässt sich diesmal eine ähnliche Steigerung erreichen, so sollten Schumacher und Barrichello alle Chancen haben, das Rennen zu gewinnen, schließlich setzt auch McLaren-Mercedes noch den alten "Silberpfeil" ein.

Michael Schumacher will jedenfalls "wieder auf die Siegerstrasse" einbiegen: "Natürlich werden wir kämpfen müssen, nachdem es zuletzt so gar nicht gut für uns lief, aber das wäre auch im Erfolgsfall nicht anders gewesen ? man fühlt nahezu eine Verpflichtung, in Imola gut abzuschneiden. Ich denke mal, dass die McLaren-Mercedes' wieder eine starke Vorstellung zeigen werden, aber ich schätze auch, dass wir ein entscheidendes Wörtchen mitreden können."

Rubens Barrichello, im Vorjahr Zweiter und 1999 im Stewart auf dem sensationellen dritten Platz, den er fünf Jahre nach dessen Tod seinem Freund Ayrton Senna widmete, hatte in Imola wegen der Tragödien von 1994 immer ein mulmiges Gefühl, "aber das liegt jetzt hinter mir. In der Vergangenheit war ich auf dieser Strecke einem Sieg manchmal recht nahe und ich hoffe, es diesmal vielleicht zu schaffen."

"Letzte Woche", nahm er dann zum neuen F2003-GA Stellung, "hat es bei den Tests viel geregnet, daher konnten wir nicht alles ausprobieren, was wir uns mit dem neuen Auto vorgenommen hatten. Das Team hat daher entschieden, wir nehmen das alte Auto für sichere Punkte und Zuverlässigkeit, auch wenn es noch immer konkurrenzfähig ist und wir auf den Sieg losgehen werden. Es ist einfach eine Entscheidung für die Sicherheit."