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Grand Prix von Australien: Wie geht es weiter?

Der Grand-Prix-Zirkus hat das Land gerade verlassen, da nehmen die Debatten um die Zukunft des Rennens neu an Fahrt auf - Organisator Ron Walker optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Die rund 700 Tonnen schwere Formel-1-Fracht hat die Stadt Melbourne wieder verlassen und befindet sich auf dem Weg in Richtung Kuala Lumpur. Der Albert Park, in dem am vergangenen Wochenende noch die Motoren dröhnten, ist inzwischen wieder einer der ruhigeren Orte der australischen Metropole. Doch auch ohne den Grand-Prix-Zirkus vor Ort, nehmen die Debatten über eine Zukunft des Rennes auf dem Fünften Kontinent kein Ende.

Titel-Bild zur News: Start in Melbourne 2011

Wie lange wird die Formel 1 noch im Albert Park von Melbourne gastieren?

Bekanntlich läuft der aktuelle Vertrag zwischen Melbourne und Bernie Ecclestone noch bis zum Jahr 2015. Der Widerstand seitens der Stadtväter gegen den Grand Prix wird zusehends größer. Selbst von einer vorzeitigen Auflösung des gegenseitigen Abkommens ist die Rede. Eine Verlängerung dessen scheint aus Sicht der lokalen Politik mehr als unwahrscheinlich.

Dem gegenüber stehen die Organisatoren des Rennens, allen voran Ron Walker, der als Chef der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) für die Austragung des in Formel-1-Kreisen überaus beliebten Events im Albert Park verantwortlich zeichnet. Als Argument für eine Fortführung des bestehenden Vertrags wird immer wieder vorgebracht, dass die finanziellen Verluste durch den Imagegewinn mehr als wettgemacht werden.

Walker rechnet mit ähnlichen Verlusten wie im Vorjahr

Der diesjährige Grand Prix zog über das komplette Wochenende gesehen 298.000 Zuschauer an. Nicht weniger als 111.000 ließen es sich nicht nehmen, am Rennsonntag live dabei zu sein. Walker geht aufgrund der gegenüber dem Vorjahr vergleichbaren Zahlen von einem ähnlichen Verlust aus wie im Jahr 2010, soll heißen rund 49 Millionen Australische Dollar (umgerechnet rund 36 Millionen Euro). "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch in diesem Jahr in diesem Bereich bewegen, vielleicht sogar etwas darunter", so Walker gegenüber 'ABC'.

In den kommenden Wochen werden die genauen Zahlen der Regierung des Bundesstaats Victoria vorgelegt werden, welche sich daraufhin intensiv mit dem Thema Vertrag beschäftigen wird. Walker jedenfalls sieht die Chancen naturgemäß gut. "Wenn man bedenkt, dass wir gegen drei zeitgleich stattfindende Fußballspiele antreten mussten, haben wir uns sehr gut geschlagen. Das Rennen ist nach wie vor die größte eintägige Sportveranstaltung in Australien", betont der AGPC-Chef.

Formel-1-Zampano Ecclestone würde es eigener Aussage zufolge schwer bedauern, sollte der Grand Prix künftig nicht mehr in Melbourne stattfinden. Am vergangenen Wochenende pflichtete ihm der Sieger des Auftaktrennens 2011, Sebastian Vettel, bei. "Die Atmosphäre hier ist etwas ganz Spezielles. Während der Fahrerparade flippen die Zuschauer auf den Tribünen schier aus. Das ist etwas, was wir nicht überall auf der Welt erleben. Wir genießen es sehr und müssen hierher zurückkommen", spricht der amtierende Weltmeister für den gesamten Grand-Prix-Zirkus.