• 08.02.2011 14:26

  • von Mario Fritzsche & Dieter Rencken

Glock würde sich Rallye-Start zweimal überlegen

Timo Glock gesteht, dass der Kubica-Unfall seine Haltung gegenüber Paralleleinsätzen verändert hat - Verständnis für Motiv des Kollegen

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock und Robert Kubica haben bereits den einen oder anderen Abend an der Rennstrecke mit Pokerspielen verbracht. Andere Fahrer wie Fernando Alonso sind ebenfalls des Öfteren Gast in diesen Runden abseits vom reinen Fahren auf der Piste. Nicht zuletzt deswegen pflegt der Marussia-Virgin-Fahrer Glock zu Kubica eine engere Verbindung als zu manch anderem Fahrer.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock ist in diesen Tagen gedanklich oft bei Robert Kubica

Der Rallye-Unfall des Polen am vergangenen Sonntag hat auch bei Glock Spuren hinterlassen, wie er offen zugibt. "Wenn ich jetzt die Gelegenheit hätte, an einer Rallye teilzunehmen, würde ich es mir zweimal überlegen", so der Deutsche, der sich bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht am Sonntag wie so viele seiner Kollegen betroffen und erschüttert geäußert hat.

Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass man bei anderen Freizeitaktivitäten ebenso Pech haben kann. Wie die meisten Rennfahrer verbringt auch der Marussia-Virgin-Pilot viel Zeit auf dem Fahrrad, um seine Kondition zu halten. "Wenn dich da auf der Straße jemand über den Haufen fährt, bist du ganz schnell in einer ähnlichen Situation. Das ist Teil des Jobs, manchmal hast du einfach Pech", so Glock.

Das Motiv Kubicas für einen Start bei der Ronde di Andorra unmittelbar vor den ursprünglich geplanten Testfahrten in Jerez kann Glock jedenfalls sehr gut nachvollziehen: "Du kannst einen Rennfahrer schwer davon abhalten, in ein anderes Auto zu springen. Fahren ist einfach faszinierend. Ich kann gut verstehen warum er es gemacht hat, es macht Spaß und du hältst deine Reflexe über den Winter auf Trab."

Derweil schreitet die Genesung Kubicas im Krankenhaus in Pietra Ligure gut voran. Speziell die Operation an der schwer verletzten rechten Hand hat sich nach Auskunft des Arztes Giorgio Barabino nicht negativ ausgewirkt: "Es sind keine Infektionen aufgetreten. Die Hand ist gut durchblutet und seine Werte befinden sich innerhalb der Norm." Der Renault-Pilot ist sogar schon wieder zu Scherzen aufgelegt, wie Flavio Briatore zu berichten weiß...