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Große Anteilnahme: Formel 1 glaubt an Kubica
Die Anteilnahme für Robert Kubica ist groß - und nicht nur Flavio Briatore glaubt, dass der abgehärtete Pole schon bald zurückkehren wird...
(Motorsport-Total.com) - Die erfreuliche Nachricht zuerst: Robert Kubica schwebt nicht mehr in Lebensgefahr und war heute, einen Tag nach seinem schweren Rallye-Unfall bei der Ronde di Andora, sogar schon kurz wach und konnte einen Finger bewegen. Erst in einigen Tagen wird man jedoch abschätzen können, ob ein Comeback in der Formel 1 realistisch ist oder nicht.

© xpb.cc
Robert Kubica und Fernando Alonso verstehen sich schon seit Jahren gut
Die Ärzte lassen sich diesbezüglich noch nicht auf Prognosen ein, auch wenn sie sich heute vorsichtig optimistisch den Medien stellten. Aber die Formel-1-Gemeinde scheint fest damit zu rechnen, dass der 26-jährige Pole in den Grand-Prix-Zirkus zurückkehren wird. Neben Flavio Briatore glaubt auch John Booth an ein solches Wunder: "Er hat sich schon ein paar Mal von Unfällen erholt und ich bin mir sicher, dass er das wieder schaffen wird."
Der Virgin-Teamchef spricht damit nicht nur den Horrorcrash beim Grand Prix von Kanada 2007 an, sondern vor allem einen Autounfall vor Kubicas Formel-1-Zeit: "Damals hätte er auch fast seinen Arm verloren", erinnert sich Booth, und Timo Glock fügt an: "Er ist ein Kämpfer. Als er seinen Autounfall hatte, kam er in die Formel 3 zurück, stand auf Pole-Position und gewann beinahe auch das Rennen. Ich habe mich damals gefragt: 'Wer zur Hölle ist das?' Daher glaube ich, dass er zurückkehren wird."
Zur falschen Zeit am falschen Ort
"Robert ist kein Fahrer wie jeder andere", so Glock, der beim Einsteigen in den Flieger nach London vom Unfall erfuhr, sich aber erst nach der Landung im Internet nach dem genauen Zustand seines früheren Teamkollegen erkundigte. "Ich kenne ihn aus meiner Zeit bei BMW, habe schon ein paar Mal mit ihm Poker gespielt. Er ist ein guter Kerl und ich bedaure sehr, dass er diesen Unfall hatte. Er war wohl zur falschen Zeit am falschen Ort."
Besuch hatte Kubica heute unter anderem von seinem Teamkollegen Witali Petrow: "Ich war schockiert über die Nachricht vom Unfall und entschied mich spontan dazu, ihn zu besuchen, so bald es die Ärzte erlauben. Ich bin mir sicher, dass Roberts starker Charakter dabei helfen wird, ein Comeback zu schaffen", so der Russe, der neben Fernando Alonso und Pastor Maldonado einer von drei Fahrerkollegen war, die persönlich ins Santa-Corona-Krankenhaus nach Pietra Ligure kamen.
¿pbvin|512|3446||0|1pb¿"Robert ist innerlich stark und ich bin mir sicher, dass er sich darauf auch diesmal verlassen kann", spricht Alonso seinem Pokerfreund Mut zu. "Das Wichtigste ist, dass sein Leben nicht in Gefahr ist. Der Rest kann warten, aber ich stehe ihm mit Leib und Seele bei." Der Spanier war gerade beim Skifahren in Gröden, als er vom Kubica-Unfall erfuhr - genau wie sein Teamkollege Felipe Massa, der dem Renault-Piloten eine SMS schickte.
"In dieser schwierigen Zeit sind all meine Gedanken bei Robert", sagt Massa, beim Grand Prix von Ungarn 2009 selbst Opfer eines schweren Unfalls. "Ich weiß aus erster Hand, wie solche Situationen sind, und ich habe gelernt, dass die Unterstützung durch die Familie und Freunde immens wichtig ist. Ich hoffe, dass ich Robert nun auch positive Energie schicken kann und ich bete dafür, dass alles gut geht und er sich wieder vollständig erholt."
Ferrari: "Forza Robert!"
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali schickte im Namen von Präsident Luca di Montezemolo und dem Rest der Scuderia eine SMS: "Forza Robert, aus tiefstem Herzen!" Und weiter sagt der Italiener: "In dieser schwierigen Zeit schließen wir Robert und seine Angehörigen in unsere Gedanken ein. Er ist ein harter Bursche, sehr stark. Wir sind sicher, dass er sich erholen wird, und können es gar nicht erwarten, ihn wieder auf der Strecke zu sehen - genau wie seinen Sinn für Ironie und sein Lächeln."
Virgin-Teamchef Booth kennt Kubica schon, "seit er 15 ist. Er gehört zu den nettesten Menschen in der Formel 1. Ich wünsche ihm eine gute Genesung." Für Booths Manor-Rennstall ist der heutige Renault-Grand-Prix-Pilot vor Jahren auch Formel 3 gefahren. Dementsprechend groß ist seine Anteilnahme, auch wenn er sagt: "Man kann Rennfahrer eben nicht in Watte packen." Insofern sei Renault und Teamchef Eric Boullier auch kein Vorwurf zu machen.
"Wir haben Jerome und Timo vor ein paar Wochen Skifahren lassen. Wir haben ihnen gesagt, sie sollen auf der Piste bleiben, bla, bla, bla. Also kamen wir mit dem Lift oben an, die Tore gingen auf und die beiden stürzten sich voll runter. Graeme (Lowdon, Teammanager; Anm. d. Red.) folgte ihnen und hatte eine Riesenangst, dass sie stürzen würden. So sind diese Jungs eben - das macht sie ja so gut", gibt der Brite zu Protokoll.
Jerome D'Ambrosio hofft indes, "dass er so schnell wie möglich wieder fahren kann. Robert ist ein besonderer Mensch im Paddock", teilt der ehemalige Renault-Testfahrer mit. "Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren. Wir sind als Rennfahrer gemeinsam aufgewachsen, sind schon gemeinsam Kart gefahren. Er ist ein toller Fahrer, aber vor allem ein toller Mensch. Ich wünsche ihm wirklich, dass er bald zurückkehren kann."

