Briatore besucht Kubica am Krankenhausbett

Flavio Briatore und viele andere große Formel-1-Namen besuchten Robert Kubica im Krankenhaus - Vergleich mit Alessandro Nannini hinkt

(Motorsport-Total.com) - Im Formel-1-Paddock mag es nicht allzu viele echte Freundschaften geben, doch wenn etwas Tragisches passiert, rücken die Protagonisten häufig sehr eng zusammen. Das passiert derzeit auch im Fall Robert Kubica, der nach seinem schweren Unfall bei der Ronde di Andora und einer siebenstündigen Operation wieder im künstlichen Koma liegt.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Der frühere Teamchef Flavio Briatore war heute zu Besuch bei Robert Kubica

Lediglich heute Morgen war der Renault-Pilot, der gestern in einem Skoda Fabia verunglückt war, kurz wach. Über mangelnden Besuch konnte er sich währenddessen nicht beklagen: seine Angehörigen waren ebenso am Krankenhausbett wie Manager Daniel Morelli, Teamchef Eric Boullier, Flavio Briatore, Fernando Alonso, Witali Petrow und Pastor Maldonado. "Gemessen an dem schrecklichen Unfall, den er hatte, geht es ihm gut", wird Briatore von 'Autosport' zitiert.

Briatore traut Kubica alles zu

"Ich bin sehr froh, dass es ihm besser geht, und ich bin froh, dass ich ihn besucht habe und ein paar Worte mit ihm wechseln konnte", sagt der frühere Formel-1-Teamchef und spricht dem Polen Mut zu: "Kubica ist ein außergewöhnlicher Kerl mit großem Heilungspotenzial. Wir haben nicht über den Unfall geredet, aber über seine Chancen, bald wieder Rennen zu fahren. Angesichts seiner Fitness wette ich, dass er in sechs Monaten in guter Form zurück sein wird."

"Ich habe ihn in gutem Zustand angetroffen", erklärt auch Maldonado gegenüber '422race.com'. "Natürlich hatte er gerade eine Operation und man muss abwarten. Er hat mir nichts Besonderes erzählt, abgesehen davon, dass es ihm gut geht. Jetzt müssen wir ihm Zeit für die Genesung geben, aber er ist ruhig. Ich habe auch mit seinem Manager gesprochen. Wichtig ist jetzt, dass wir ihm in solchen Momenten beistehen. Wir sind in Gedanken bei ihm. Leider können solche Dinge passieren."

Wann und ob Kubica wirklich ins Rennauto zurückkehren wird, ist laut Chefarzt Mario Igor Rossello "unmöglich vorherzusagen. Alles hängt vom Nervensystem ab, viel auch vom Willen des Patienten - aber wenn Nannini zurückgekehrt ist, warum dann nicht auch Kubica? Rennfahrer sind außergewöhnliche Menschen, die Genesungszeiten reduzieren können. Ich hatte einmal einen ähnlichen Patienten, der 90 Prozent seiner Handfunktionalität zurückerlangen konnte."

Comeback wie Nannini?

Rückblende ins Jahr 1990: Alessandro Nannini, damals genau wie Kubica beim damaligen Benetton-Team (aus dem später Renault wurde) engagiert und ebenfalls mit einem Grand-Prix-Sieg auf dem Konto, wurde bei einem verheerenden Hubschrauberabsturz die rechte Hand abgetrennt. Der Italiener musste daraufhin seine Formel-1-Karriere beenden, kehrte jedoch drei Jahre später in der DTM in den aktiven Rennsport zurück.

Alessandro Nannini

Alessandro Nannini schaffte nach seiner Verletzung kein Formel-1-Comeback Zoom

Eben dieser Alessandro Nannini spricht Kubica nun Mut zu: "Sein Trauma ist anders als das, das ich damals hatte", wird der 51-Jährige von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Sein Arm wurde nicht komplett vom Körper abgetrennt. Nerven, Sehnen und Muskeln werden wieder nachwachsen, das ist nur eine Frage der Zeit. Robert wird sicher wieder Rennen fahren. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich wünsche ihm alles Gute!"

"Ein Crash", philosophiert Briatore abschließend, "ist immer ein Crash. So dramatische Ereignisse können überall passieren, nicht nur auf der Straße und nicht nur in Wettbewerben. Das Risiko ist immer da." Und er ergänzt: "In der Formel 1 besteht normalerweise eine gewisse Rivalität, aber auch eine sportliche Nähe. Auf der Strecke wollen sie ihre Gegner schlagen, aber außerhalb dieses Zirkus' zeigen die Fahrer Solidarität."

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