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  • 07.02.2011 10:48

  • von Roman Wittemeier

Renault: Warum Kubica Rallye fahren durfte

In den Verträgen vieler Formel-1-Piloten sind gefährliche Unternehmungen untersagt - Renault-Teamchef Eric Boullier: "Rallye ist für Robert lebenswichtig"

(Motorsport-Total.com) - Profisportler werden für ihre Leistungen oft sehr gut bezahlt, müssen im Gegenzug allerdings auch oft Abstriche machen. Zum einen werden die großen Stars mit horrenden Gehältern auch für den Verlust eines gewissen Teils der Privatsphäre entschädigt, auf der anderen Seite gibt es "Schmerzensgeld", weil die Piloten vertraglich dazu verpflichtet werden, die Ausübung gefährlicher Sportarten abseits des Berufs zu unterlassen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Mehrfach als Gaststarter dabei: Robert Kubica liebt den Rallyesport

Mercedes wäre beispielsweise sicherlich nicht begeistert, wenn sich Michael Schumacher wieder in wilder Schräglage auf dem Superbike um die Kurven wuchten würde. Ebenso sorgten einige Aktionen von Mark Webber zuletzt bei Red Bull für Unmut. Der Australier hatte sich beim Radsport unter anderem das Bein und die Schulter gebrochen.

"Es ist verrückt, dass man Robert zwischen den wichtigen Formel-1-Tests ins Rallyeauto ließ", meint beispielsweise Ex-Grand-Prix-Pilot Martin Brundle. Robert Kubica war am Sonntag im Rahmen eines Gaststarts bei einer italienischen Rallye bei einem Unfall schwer verletzt worden. Ob der Pole angesichts der schwerwiegenden Handverletzungen überhaupt jemals wieder in der Formel 1 fahren können wird, ist noch unklar.

"Wir haben ihm das erlaubt, weil der Rallyesport für Robert eine Herzensangelegenheit ist", erklärt Renault-Teamchef Eric Boullier, der in den kommenden Monaten ohne seinen Nummer-Eins-Piloten auskommen muss. "Rallye ist für ihn lebenswichtig, Robert behält so seine mentale Balance. Wir wussten um die Risiken, er selbst auch. Aber wir wollen keinen Roboter oder aalglatten Werksfahrer." Kubica suche im Rallyeauto den nötigen Ausgleich zum Formel-1-Sport.