Glock: Von Heckproblemen und Blinddarm-Schmerzen
Bei Timo Glocks Boliden reißt im Heck unbewusst die Strömung ab, der Deutsche muss nach seiner Operation noch den Test vor den Stewards bestehen
(Motorsport-Total.com) - Es könnte für Timo Glock ein Saisonauftakt der Leiden werden: Die Blinddarm-Operation Anfang März macht ihm immer noch zu schaffen - viel schlechter geht es aber seinem Marussia-Virgin-Boliden. Seit Beginn der Testfahrten mit dem MVR-02 wird die Truppe um Technikchef Nick Wirth von einem großen Problem im Heck verfolgt. Obwohl der Brite versucht hat, mit einem neuen Heckflügel für mehr Abtrieb zu sorgen, hat auch dieser Plan nicht gefruchtet.

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Kampfzone Heckflügel: Technikchef Nick Wirth scheitert ein ums andere Mal
Glock klagt gegenüber 'auto motor und sport': "Hier in Melbourne werden wir hinterherfahren. Ich schätze, dass wir eineinhalb Sekunden hinter Lotus und viereinhalb Sekunden hinter der Spitze liegen." Erst in der Türkei folgt der nächste Versuch Wirths, für Abhilfe zu sorgen. Die Baustelle ist enorm: Auch wenn der Heckflügel nicht flach gestellt ist, reißt die Strömung ab und der Flügel verliert seine Wirkung. Zudem gibt es Probleme bei der Abstimmung im Bereich des Diffusors.
Probleme, die Wirth nicht fremd sein dürften: Auch bei Benetton war es ihm 1999 nicht gelungen, die Flügel zum Arbeiten zu bringen. Um zumindest auf Topspeed zu kommen, stellte man die Flügel damals flach. Wirth war auch bei Benetton Technikchef.
Doch bis Glock sich den Problemen seines Dienstautos widmen kann, muss er noch andere Herausforderungen bewältigen. Zum Beispiel den Test vor den FIA-Stewards, in fünf Sekunden das Cockpit zu verlassen. Die auf Druck schmerzende Narbe von der Blinddarm-Operation könnte für ihn zum Spielverderber werden. Glock meint: "Da muss ich wohl die Zähne zusammenbeißen."
Sein Team hat im Cockpit bereits Anpassungen vorgenommen, um ihm das Arbeiten so schmerzlos wie möglich zu machen: Der Beckengurt belastet die Narbe, doch Glocks Mechaniker haben einfach den Winkel geändert. "Jetzt brauche ich wahrscheinlich nicht mal ein Polster, um die Stelle zu schützen", gibt er sich optimistisch.

