Glock setzt auf besondere Umstände

Timo Glock erwartet eine turbulente Saison und setzt in der Hoffnung auf bessere Resultate auf die neuen Pirelli-Reifen - Blinddarmoperation gut überstanden

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Virgin-Pilot Timo Glock ist nicht der einzige, der in der bevorstehenden Formel-1-Saison dank der neuen technischen Gegebenheiten einige Überraschungen im Feld kommen sieht. Im Falle Glocks ist es allerdings so, dass er darin die entscheidenden Chancen auf bessere Resultate sieht. Unter normalen Umständen dürfte ihm und Teamkollege Jerome D'Ambrosio mit dem MVR02 mangels Konkurrenzfähigkeit eine schwierige Saison ins Haus stehen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock setzt in dieser Saison unter anderem auf den Faktor Reifen

"Der Wagen ist, was den Zeitrückstand betrifft, nicht besser als das Vorjahresmodell", wird Glock von der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' zitiert. Das bedeutet im Klartext, auf die Spitze fehlen mehr als vier Sekunden pro Runde. Als Grund nennt der Deutsche vor allem ein aerodynamisches Problem im Heckbereich, das zwar beim Barcelona-Test etwas verbessert werden konnte, das Team allerdings nach wie vor vor Fragen stellt.

Hinzu kommt, dass der direkten Konkurrenz, insbesondere Lotus, ein Sprung nach vorn gelungen ist. Die Aussichten auf das bevorstehende Rennjahr sind dementsprechend trüb, zumindest was reguläre Rennbedingungen angeht. "Wir kämpfen um die goldene Ananas", gesteht Glock, der vor allem auf besondere Umstände und nicht zuletzt die neuen Pirelli-Reifen setzt, um auf sich aufmerksam zu machen.

Renndistanz sollte nicht das Problem sein

"Mit ein bisschen Glück kann man in dieser Saison auch mal mit dem schwächeren Auto etwas weiter nach vorne kommen" hofft der Odenwälder und ergänzt: "Es ist dann schon eine reizvolle Herausforderung, es auf den Punkt hinzukriegen, vielleicht auch mal schlauer zu sein als die anderen. Allerdings wird auch in diesem Jahr der Langsamte im Feld kaum vorne mitmischen können."

Mitten im geplanten Testbetrieb musste sich der Marussia-Virgin-Pilot kurzfristig einer Blinddarmoperation unterziehen. Wenngleich ein solcher Eingriff kurz vor dem Saisonauftakt keine optimale Situation ist, so sieht er sich dennoch in guter Verfassung, das Rennen in Melbourne durchzustehen.

"Die Distanz wird wohl nicht das Problem. Wenn es auf eine Runde gut geht, dann auch über viele. Ich werde sehen, wie die Bauchmuskulatur in der ersten Kurve reagiert. Einer der Gurte läuft ja über die Stelle der Bauchdecke, an der ich operiert worden bin. Ich bin aber sehr zuversichtlich, ohne Schmerzen über die Runden zu kommen", so Glock.